31.05.2021

Deutlich weniger Verkehrsunfälle im Vorjahr

(kunid) Im Coronajahr 2020 ist die Zahl der Straßenverkehrsunfälle und der dabei Verletzten und Getöteten stark zurückgegangen. Mehr Verkehrstote gab es allerdings wegen überhöhter Geschwindigkeit, stark zugenommen hat der Anteil der Unfälle ohne fremde Beteiligung – besonders von Radfahrern.

Die Zahl der Unfälle reduzierte sich im Vorjahr gegenüber 2019 um 14,2 % auf 30.670. Die Zahl der Verletzten sank überproportional um 16,4 % auf 37.730, die Zahl der Getöteten nahm sogar um 17,3 % auf 344 ab. So aktuelle Zahlen der Statistik Austria.

Vor allem während der harten Lockdowns ist die Zahl der Verletzten und Getöteten stark zurückgegangen. Zwischen 16. März und 26. April sank sie gegenüber dem Durchschnitt der drei vorangegangenen Jahre um 61 %, zwischen 16. November und 6. Dezember um 47 %.

Dagegen ist es in den Kalenderwoche 32 (ab 3. August) bis 39 (bis 27. September) zu einem Anstieg der Verletzten und Getöteten gegenüber dem Durchschnitt von 2017 bis 2019 um 6 % gekommen.

Hauptursache hohe Geschwindigkeit

Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten stark gesunken, gestiegen ist allerdings die Zahl der aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit Getöteten: von 103 im Jahr 2019 auf 110 im Vorjahr. Dies entspricht 32 % aller getöteten Personen.

Angestiegen ist auch die Zahl der sogenannten „Alleinunfälle“ – Unfälle, bei denen außer eventuellen Mitfahrern keine anderen Verkehrsteilnehmer involviert waren. Ihr Anteil an allen Unfällen ist gegenüber 2019 von 31 auf 36 % gestiegen, dem höchsten Wert seit rund 30 Jahren.

Dominierende Verkehrsart waren dabei Fahrräder: Sie lagen 2020 mit 39 % aller Alleinunfälle deutlich vor Pkws (29 %).

Deutlich weniger Verletzte

Die Zahl der verletzten Verkehrsteilnehmer (Lenker, Mitfahrer bzw. Fußgänger) hat sich gegenüber 2019 um 16,4 % reduziert. Die größten prozentuellen Rückgänge gab es bei Eisenbahn- und Straßenbahnunfällen mit –52,4 % auf zehn bzw. –42,4 % auf 118.

In Pkws wurden 17.043 Menschen verletzt; dies entspricht einem Rückgang um 25,7 %, weiters wurden 6.714 Lenker oder Mitfahrer von einspurigen Kraftfahrzeugen verletzt, das bedeutet ein Minus von 14,2 %.

Massiv angestiegen ist dagegen die Zahl der verletzten Fahrrad-, Elektrofahrrad– und Electroscooter-Fahrer. 9.308 Verletzte bedeuten gegenüber 2019 einen Anstieg um 14,4 %. Im Lauf der letzten zehn Jahre gab es hier fast immer steigende Zahlen, noch 2011 wurde nur 5.745 Verletzte gezählt.

Weiter angestiegen ist der Anteil der Schwerverletzten. Wurden 2018 noch 16,0 % und 2019 16,4 % aller Verletzungen als schwer eingestuft, so waren dies im Vorjahr 17,6 %.

Auch weniger Verkehrstote

Die Zahl der bei Straßenverkehrsunfällen Verstorbenen war mit –17,3 % gegenüber 2019 ebenfalls stark rückläufig. Während im Vorjahr 344 Verkehrstote gezählt wurden, waren es in den vergangenen Jahren stets mehr als 400 gewesen, 2012 lag die Zahl sogar bei 531.

Die meisten Getöteten gab es mit 146 auch im Vorjahr in Personenkraftwagen; der Rückgang betrug hier 27,0 %. Um 12,4 % auf 78 gesunken ist auch die Zahl der Getöteten auf einspurigen Kraftfahrzeugen; besonders stark war die Abnahme bei Mopeds: von zehn auf nur noch vier.

Auch bei der Zahl der Verkehrstoten gab es allerdings eine starke Steigerung bei Fahrrädern (inklusive E-Fahrräder und E-Scooter): 40 Todesopfer bedeuten eine Zunahme um 21,2 %.

Die Zahl der getöteten Fußgänger ging nach dem starken Anstieg im Jahr 2019 wieder um 26,1 % auf 51 zurück. Die niedrigste Anzahl der letzten zehn Jahre (47 im Jahr 2018) konnte aber nicht erreicht werden.

Sehr viel weniger Unfälle auf Autobahnen

Die meisten Unfälle ereigneten sich auch 2020 im Ortsgebiet. Der Anteil von 62,9 % an allen Straßenverkehrsunfällen blieb damit weitgehend konstant (2019: 62,8 %, 2018: 62,5 %).

Besonders deutlich war der Rückgang auf Autobahnen mit –30,3 % gegenüber 2019. Aber auch auf Schnellstraßen, Landesstraßen B und Landesstraßen außerhalb des Ortsgebiets sank die Zahl der Unfälle.

Einzig bei sonstigen Freilandstraßen kam es zu einer Steigerung um 10,5 % auf 2.485.

Anteil der Verletzten im Ortsgebiet gestiegen

Während die Zahl der Verletzten im Ortsgebiet nur um 15,2 % sank, reduzierte sich deren Zahl im Freiland um 18,2 %.

Die stärksten Rückgänge gab es auf Autobahnen (–33,6 %) sowie auf Landesstraßen B (–27,1 %); angestiegen ist die Zahl der Verletzten nur auf sonstigen Freilandstraßen.

Der Anteil jener Personen, die bei Unfällen im Ortsgebiet verletzt wurden, stieg dadurch leicht von 59,6 auf 60,5 % an.

Unterschiedliche Entwicklung bei Verkehrstoten

Die Anzahl der im Straßenverkehr Getöteten sank im Ortsgebiet mit –14,4 % unterproportional; allerdings gab es im Freiland stark unterschiedliche Entwicklungen.

So stieg die Zahl der Verkehrstoten auf Schnellstraßen von sieben auf acht und auf sonstigen Freilandstraßen von 26 auf 33. Deutliche Rückgänge gab es dagegen auf Landesstraßen B (105 Tote, –37,5 %) und auf Autobahnen (26 Verkehrstote, –10,3 %).

Im Zeitablauf

Monate mit den meisten Unfällen waren Juli (4.156) und August (4.075); die wenigsten Unfälle ereigneten sich im Lockdown-Monat März (1.275). Ähnlich war die Verteilung bei den Verletzten: Hier wurden im Juli 5.074 und im August 4.953 registriert, im März nur 1.573.

Anders war die Entwicklung bei den Verkehrstoten: Die höchste Anzahl wurde mit 39 im August registriert, die geringste Zahl gab es im Jänner mit 17.

Gefährlichster Wochentag war der Freitag mit 4.986 Unfällen, während sich an Sonntagen nur 3.270 Unfälle ereigneten.

Nach Tagesstunden spielen sich die meisten Unfälle am Nachmittag ab: 47,4 % aller Straßenverkehrsunfälle ereigneten sich zwischen 12 und 18 Uhr.


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