(kunid) Immer wieder kommt es zu Unfällen mit Weidetieren auf Österreichs Almen. Wie sollte man sich auf Weidebereichen generell verhalten, um solche Vorfälle zu vermeiden? Welcher Versicherungsschutz ist dabei gegeben? Die Tourismussaison in Österreich ist sicher, wenn wir dabei einige Verhaltensregeln beachten.
Die Zahl beeindruckt: In Österreich gibt es fast 8.000 bewirtschaftete Almen. Österreich ist nicht zuletzt deshalb eine beliebte Tourismusregion.
Leider kommt es auf Österreichs Almen vereinzelt zu Unfällen mit Weidetieren. Dabei geht es nicht nur um Verletzungen und finanzielle Schäden, sondern auch um Verunsicherung bei allen Beteiligten.
Im Folgenden, was dagegen unternommen wird.
Versicherungsschutz für Bäuerinnen und Bauern verbessert
Um der teilweise großen Verunsicherung entgegenzutreten, betont die österreichische Versicherungswirtschaft in Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Österreich: Im Rahmen eines mehrstufigen Versicherungsschirmes der land- und forstwirtschaftlichen Haftpflichtversicherung sind die Schadensfälle aus der Tierhaltung gedeckt.
Jeder Landwirt in Österreich, der über eine land- und forstwirtschaftliche Betriebshaftpflichtversicherung verfügt, ist versichert und geschützt!
„Durchschnittlich beträgt die Versicherungssumme bei diesen Produkten bei allen österreichischen Versicherungen rund 3 Mio. Euro, diese Summe reicht nach menschlichem Ermessen aus, um hier etwaige Schadenersatzverpflichtungen abzudecken“, betont Kurt Svoboda, Präsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.
Zusätzlich zu dieser land- und forstwirtschaftlichen Grunddeckung gibt es in einzelnen Tourismusregionen Freizeitpolizzen, um die Sicherheit im öffentlichen Raum zu erhöhen. Auch Weidegemeinschaften, die Almen bewirtschaften, haben in der Regel landwirtschaftliche Betriebshaftpflichtversicherungen.
Eigenverantwortung der Freizeit- und Tourismusgäste gefragt
Bei rund 90 % der Unfälle mit Rindern ist ein Hund der Auslöser. Wie also verhält man sich in der Gegenwart von Kühen als Hundehalter und Wanderer richtig?
Als Wanderer sollte man die markierten Wege nicht verlassen und generell ruhiges Verhalten an den Tag legen. Kühe sind weitgehend friedliche Tiere und neigen erst zum Angriff, wenn sie sich arg bedrängt und bedroht fühlen. Also sollte man der Herde großzügig ausweichen, am besten bergauf.
Als Hundehalter sollte man den Hund immer an der Leine führen und in der Mitte der Gruppe halten. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Hund sich ruhig verhält. Besondere Vorsicht ist bei Herden mit Stieren, Mutterkühen und Jungtieren geboten.
Hinter dem einzigartigen Urlaubserlebnis in Österreichs Bergen steckt die harte und traditionsreiche Arbeit unserer Almbäuerinnen und Almbauern. Zehn klare Verhaltensregeln erhöhen die Sicherheit und helfen Konflikte zu vermeiden.
10 Verhaltensregeln für den Umgang mit Weidevieh
1. Kontakt zum Weidevieh vermeiden, Tiere nicht füttern, sicheren Abstand halten!
2. Ruhig verhalten, Weidevieh nicht erschrecken!
3. Mutterkühe beschützen ihre Kälber. Mit einem Hund soll man den Kontakt zu Herden mit Stieren, Mutterkühen und Jungtieren daher überhaupt vermeiden!
4. Hunde immer unter Kontrolle halten und an der kurzen Leine führen. Ist ein Angriff durch ein Weidetier abzusehen: Sofort die Leine loslassen!
5. Wanderwege auf Almen und Weiden nicht verlassen!
6. Wenn Weidevieh den Weg versperrt, mit möglichst großem Abstand umgehen!
7. Bei Herannahen von Weidevieh: Ruhig bleiben, nicht den Rücken zukehren, den Tieren ausweichen!
8. Schon bei ersten Anzeichen von Unruhe der Tiere Weidefläche zügig verlassen!
9. Zäune sind zu beachten! Falls es ein Tor gibt, dieses nutzen, danach wieder gut schließen und Weide zügig queren!
10. Und immer gilt: Begegnen Sie den hier arbeitenden Menschen, der Natur und den Tieren mit Respekt!
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