11.04.2022

Für Viele ist der Klimawandel kein Grund zur Verhaltensänderung

(kunid) Der Großteil der Befragten einer aktuellen Studie erklärt, künftig nachhaltiger zu leben. Drei Viertel sind der Meinung, sich bereits jetzt im Sinne der Nachhaltigkeit zu verhalten. Mit persönlichem Komfortverzicht werden Nachhaltigkeit und Klimaschutz mehrheitlich nicht in Verbindung gebracht.

Der Klimawandel und seine Auswirkungen wie Unwetter, Stürme oder Dürre sind seit geraumer Zeit in aller Munde. Was die Konsequenzen für das persönliche Verhalten betrifft, ist Österreich offenbar zweigeteilt.

Das legen jedenfalls Ergebnisse aus dem „Wohnbarometer“ nahe. Für diese von der VAV Versicherungs-AG in Auftrag gegebene Erhebung hat das Gallup-Institut im Dezember 2021 bundesweit 1.000 Personen befragt.

Hälfte sieht Notwendigkeit einer Lebensstiländerung

Rund jeder Zweite in Österreich glaubt demzufolge mehr oder weniger, dass der Klimawandel keine Änderung des eigenen Lebensstils erzwingen wird.

Im Detail sagen 16 % „nein“, eine Änderung werde nicht notwendig sein, weitere 35 % sagen „eher nein“. Auf der anderen Seite sagen nur 12 %: „Ja“, eine Änderung wird erforderlich werden, weitere 32 % „ja, eher“.

„Die Menschen bemerken den Klimawandel, bringen diesen aber nicht mit ihrem eigenen Handeln in Zusammenhang“, kommentiert VAV-Vorstandschef Sven Rabe. „Da schwingt sehr viel Fatalismus mit und die Annahme, dass die Auswirkungen der Klimaveränderung sie selbst nicht betreffen wird.“

Unterschiede nach Einkommen und Alter

Auffällig ist, dass unter den Befragten mit einem persönlichen Einkommen von über 3.000 Euro ein etwas größerer Anteil, nämlich etwas mehr als die Hälfte, mit der Notwendigkeit einer Lebensstiländerung rechnet.

Auch in der jüngeren Altersgruppe überwiegt diese Einstellung.

Umgekehrt sind bei Menschen mit niedrigeren Einkommen und vor allem bei den Älteren jene in der Mehrheit, die davon ausgehen, dass sie ihren Lebensstil beibehalten können.

Großteil sieht sich schon jetzt nachhaltig aufgestellt

Eine Mehrheit bezeichnet ihren Lebensstil schon jetzt als nachhaltig und umweltschonend: 17 % sagen, dass dies der Fall sei, weitere 57 %, dass dem zumindest „eher“ so sei.

Und eine Mehrheit gibt an, sie werde ihren Lebensstil „künftig nachhaltiger und umweltschonender gestalten“: 12 % sagen: Ja, sie werden dies tun.

Weitere 46 % sagen „eher ja“. Überdurchschnittlich hoch sind die Anteile hier bei Jüngeren sowie bei höheren Einkommen.

Mehrheit fürchtet keinen Komfortverzicht

Bedeutet ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Lebensstil den persönlichen Verzicht auf Komfort? 13 % sagen „ja“, weitere 32 % „eher ja“.

Dem stehen 15 % „Nein“ und 39 % „Eher nein“ gegenüber.

Bei den höheren Einkommen sowie den Jüngeren ist der Anteil der „Ja“- und „Ja, eher“-Antworten höher.


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