(kunid) Den stärksten Zuwachs gibt es in Klagenfurt am Wörthersee, wo sich die Gesamtmieten um 11 % erhöht haben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.at.
In vielen Städten Österreichs ist Wohnen im vergangenen Jahr teurer geworden.
Nachdem sich der Mietanstieg 2021 vor allem in den teuersten Städten abgeschwächt hatte, ist es 2022 teils wieder zu deutlicheren Preiszuwächsen gekommen. Das liegt vor allem am starken Anstieg der Kreditzinsen sowie der Verschärfung der Kreditvergabekriterien im vergangenen Jahr.
Diese haben dazu geführt, dass der Immobilienkauf in Österreich für immer weniger Menschen leistbar ist und sich die Nachfrage folglich zunehmend auf Mietobjekte konzentriert. Für zusätzlichen Druck auf dem Mietmarkt hat darüber hinaus der starke Zuzug von Geflüchteten gesorgt.
In den kommenden Monaten dürfte das Wohnen in Österreich sogar noch teurer werden: So steht im April eine deutliche Erhöhung der Richtwertmieten für Altbauten an. Zudem dürften die Betriebskosten aufgrund der gestiegenen Energiepreise zulegen und zu einer weiteren Verteuerung der Gesamtmieten führen.
Größte Städte: Preiskurven in Wien und Graz zeigen nach oben
Wer eine Wohnung in Wien sucht, muss aktuell 4 % mehr für die Miete bezahlen als vor einem Jahr. Mit einem mittleren Quadratmeterpreis von 14,50 Euro befindet sich die Hauptstadt im oberen Mittelfeld des Städtevergleichs.
Noch deutlicher fällt das Plus in Graz aus, wo der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung um 7 % auf 12,10 Euro gestiegen ist.
Somit hat die Mietpreisentwicklung in den beiden größten Städten Österreichs im vergangenen Jahr wieder an Dynamik gewonnen, nachdem die Angebotsmieten 2021 jeweils stabil geblieben waren.
Vor allem in Wien fällt der Mietpreisanstieg angesichts der hohen Strahlkraft als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum dennoch vergleichsweise moderat aus. Dies dürfte unter anderem am geförderten Wohnungsbau und dem niedrigen Richtwertmietzins liegen.
Mietanstieg in teuersten Städten beschleunigt sich
Auch in den kostspieligsten Städten hat die Mietpreisentwicklung im vergangenen Jahr an Fahrt gewonnen.
In Innsbruck, der teuersten Stadt im Vergleich, ist der Quadratmeterpreis bei Neuvermietung um 6 % nach oben geklettert und liegt derzeit im Median bei 19,10 Euro. Vor allem die ungebrochen hohe Nachfrage nach Wohnraum in der Tiroler Landeshauptstadt bei gleichzeitig begrenztem Angebot hat dafür gesorgt, dass sich Mietwohnungen weiter verteuert haben.
Hinter Innsbruck folgen im Preisranking Salzburg (17,10 Euro) und Dornbirn (16,60 Euro), wo sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr um 7 bzw. 5 % erhöht haben.
2021 hatte der Anstieg der Angebotsmieten in allen drei Städten lediglich 2 % betragen.
Größtes Plus in Klagenfurt, leichter Rückgang in Sankt Pölten
Am deutlichsten haben sich die Mieten in Klagenfurt am Wörthersee erhöht, wo das Plus bei 11 % liegt. Damit verzeichnet die Landeshauptstadt Kärntens bereits das zweite Jahr in Folge einen zweistelligen prozentualen Anstieg. Ein möglicher Grund für den deutlichen Zuwachs bei den Mietpreisen ist das starke Wachstum der Klagenfurter Bevölkerung in den letzten Jahren und der daraus resultierende Anstieg der Wohnungsnachfrage.
Mit einer mittleren Angebotsmiete von 12,40 Euro pro Quadratmeter befindet sich Klagenfurt im Österreich-Vergleich inzwischen preislich im Mittelfeld.
Lediglich in den zwei günstigsten untersuchten Städten haben sich die Angebotsmieten im vergangenen Jahr nicht erhöht. In Eisenstadt, der Hauptstadt Burgenlands, stagniert der Quadratmeterpreis bei 10,50 Euro.
In der niederösterreichischen Hauptstadt Sankt Pölten (10,30 Euro) steht sogar ein leichtes Minus von 1 % zu Buche.
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