(kunid) Lebensversicherungen und Vorsorgeprodukte werden nur von rund 30 % der Studienteilnehmenden als attraktiv empfunden, jede und jeder Vierte besitzt solche Produkte, heißt es in einer aktuellen Studie.
Wenn es um Geldanlage geht, sind Österreicherinnen und Österreicher eher passiv, risikoscheu und konservativ. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsinstituts Marketagent.
Nur 30,2 % der Befragten beschäftigen sich demnach sehr oder eher intensiv mit Geldanlage, 36,9 % wenig oder überhaupt nicht intensiv. Während sich 37,5 % der Männer (sehr) intensiv mit Geldanlagen befassen, sind es nur 22,8 % der Frauen.
Für jüngere Menschen ist das Thema deutlich wichtiger als für Ältere: Nur 19,2 % der Babyboomer (Jahrgänge 1946 bis 1964), aber 30,9 % der Millennials (1981 bis 1996) und 44,5 % der Generation Z (1197 bis 2012) beschäftigen sich sehr oder eher intensiv damit.
Möglichst wenig Risiko
Mehr als ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher vermeidet laut Studie grundsätzlich jedes Risiko (27,2 %), weitere 40,6 % bevorzugen Sicherheit und sagen, sie seien eher risikoscheu. Moderate Risiken würden 27,2 % eingehen, nur 5 % gehen hohe Risiken ein, wenn die Rendite stimmt.
Deutlich risikofreudiger sind Männer – 44,0 % sind bereit, hohe oder moderate Risiken einzugehen; Überdurchschnittlich risikobereit sind auch die Generation Z (48,0 %) und Millennials (36,9 %) sowie Menschen in überdurchschnittlicher finanzieller Situation.
Die eher geringe Risikobereitschaft spiegelt sich auch im Anlageverhalten wider. Hätten die Österreicherinnen und Österreicher plötzlich 10.000 Euro zur freien Verfügung, so würden 32,9 % das Geld sparen oder auf dem Konto belassen, 18,2 % würden in Aktien oder Fonds investieren.
Zur Rückzahlung von Schulden würden 17,7 % die 10.000 Euro verwenden, 13,4 % für Reisen oder Freizeitaktivitäten.
Versicherungen rangieren weit hinten
Bei der Frage nach den attraktivsten Anlageformen liegen Gold bzw. Edelmetalle mit 48,9 % vor Immobilien (43,2 %) sowie Sparbüchern und Bausparen (42,9 %).
Pensionsvorsorgen, Lebensversicherungen und Vorsorgeprodukte werden dagegen nur von 30,7 % der Befragten als attraktiv empfunden. Wenn es um aktuell tatsächliche Investitionen geht, liegen diese Produkte aber mit 25,8 % auf Rang drei.
Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden verfügt aktuell über Sparbücher, Sparkonten oder Bausparverträge (53,7 %), 29,8 % haben Aktien, Aktienfonds, ETFs oder Anleihen. In Gold und Edelmetallen sind 21,8 % veranlagt, Immobilien besitzen demnach nur 11,7 %.
Geringes Wissen über Wertpapiere
Hindernis für ein Investment in Wertpapiere dürfte auch der Wissensstand sein. So geben 54,2 % der Befragten an, ihr Wissen zum Thema Aktien sei eher oder sehr schlecht. Nur 3,9 % glauben, sehr gut über Aktien Bescheid zu wissen, weitere 15,2 % „eher gut“.
Nicht nur das eigene Wissen, auch das Gefühl dürfte in Österreich mehrheitlich gegen Aktien sprechen: Für 27,6 % der Studienteilnehmenden sind Aktien „ein Spielcasino“, für 25,0 % „ein sprunghafter Fahrstuhl“. Als „sicheren Hafen“ betrachten nur 6,9 % der Befragten Aktien.
„Die Aktie ist in Österreich ein Nischenprodukt. Der Zugang bleibt vielen verschlossen – sei es emotional, kognitiv oder finanziell“, kommentiert Thomas Schwabl, Gründer und Geschäftsführer von Marketagent diese Ergebnisse.
Warum nicht in Wertpapiere investiert wird
Kein Geld zur Verfügung zu haben, ist für 37,5 % der österreichischen Bevölkerung ein Grund, nicht in Aktien oder Wertpapiere zu investieren. Und 36,9 % sagen auch, dass sie dafür zu wenig Wissen bzw. Erfahrung haben.
Für 29,7 % ist das Risiko zu hoch und 25,2 % haben „kein Vertrauen in die Finanzmärkte“. Weitere interessante Ergebnisse: 15,6 % haben schlicht „kein Interesse“, 5,4 % haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht.
Das führt auch dazu, dass die Bereitschaft, künftig überhaupt oder weiteres Geld in Aktien oder Wertpapiere zu investieren laut Studie gering ist: Nur 22,4 % sind dazu eher oder sehr bereit, 50,8 % dagegen eher oder sehr wenig.
Auch hier zeigt sich ein deutlicher Unterschied in der Altersstruktur: Während nur 9,7 % der Babyboomer (weiter) in Aktien oder Wertpapiere investieren wollen, sind es bei den Millennials 27,0 % und in der Generation Z sogar 43,0 % .
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