(kunid) Im „Country Risk Atlas“ hält Österreich das bestmögliche Rating, „AA1“. Für 2024 wird ein BIP-Wachstum von 0,6 % erwartet, für 2025 ein Plus von 1,5 %.
Kreditversicherer Allianz Trade hat in Form des „Country Risk Atlas“ eine neue Publikation veröffentlicht, in der für 84 Länder untersucht wird, wie sich politische, wirtschaftliche und strukturelle Risiken für Unternehmen darstellen.
Das Rating erfolgt auf zwei Ebenen: Das mittelfristige Rating („Country Grade“) blickt auf makroökonomische Risiken, politische Risiken und strukturelle Rahmenbedingungen, worunter etwa Regulierung oder Kontrolle von Korruption verstanden werden. Die Rating-Stufen vom niedrigsten zum höchsten Risikograd: AA, A, BB, B, C und D.
Das kurzfristige Rating beleuchtet das Finanzierungsrisiko sowie Nachfragerisiken, wobei in letzteres unter anderem Insolvenzprognosen einfließen. Hier ist das Rating vierstufig und wird mit den Ziffern 1, 2, 3 und 4 angegeben.
Österreich hält „AA1“.Rating
Für Österreich könnte die Beurteilung nicht besser ausfallen: Das Rating lautet – wie bisher – „AA1“, das Risiko für Unternehmen wird also als gering eingestuft.
Das Land sei nach wie vor ein stabiler Wirtschaftsmarkt für Unternehmen, obwohl die restriktive Geldpolitik die kurz- und langfristigen Wachstumschancen belaste, fasst die Allianz Trade zusammen.
„Österreich hat die Pandemie und die Energiekrise wirtschaftlich sehr gut weggesteckt“, kommentiert Acredia-Vorstandsmitglied Gudrun Meierschitz. „Die schwache globale Nachfrage und der hohe Inflationsdruck haben aber 2023 eine leichte Rezession gebracht.“
„Für 2024“, so Meierschitz weiter, „gehen wir von einer leichten Erholung und einem BIP-Wachstum von +0,6 % aus, für 2025 erwarten wir dann eine Steigerung von +1,5 %.“
21 Länder hoch-, vier herabgestuft
Für 21 Länder – die für etwa 19 % des weltweiten BIP stehen – hat sich die Risikobewertung gegenüber dem Vorjahr verbessert. Vier Länderratings haben sich verschlechtert.
Dieser Trend sei „völlig konträr“ gegenüber 2022, als sich nur acht Länderrisikobewertungen verbesserten und 17 verschlechterten.
2022 hat der Ukrainekrieg die Länderrisikobewertungen stark beeinflusst. Meierschitz: „Letztes Jahr hat sich die globale Wirtschaft trotz einer aggressiven geldpolitischen Straffung und einiger bedeutender globaler Schocks relativ gut behauptet.“ Somit sei die Lage derzeit „besser, als es die allgemeine Stimmung vermuten lässt“.
Österreichs Haupthandelspartner Deutschland hat wie Österreich ein AA1-Rating, ebenso die Schweiz. Italien steht bei A2, Tschechien bei BBs (beide „mittleres Risiko für Unternehmen“).
Stabil „mittleres“ Zahlungsausfallrisiko
Das weltweite durchschnittliche Risiko eines Zahlungsausfalls für Unternehmen wird mit „2“ (mittleres Risiko) bewertet.
„Damit blieb das Zahlungsausfallsrisiko zwar gegenüber 2022 stabil, es ist aber höher als während der Pandemie und befindet sich beinahe wieder auf dem Niveau von 2019“, erläutert Acredia.
Regional betrachtet, liegt die durchschnittliche Risikoeinstufung für Afrika über 3 („empfindlich“), für den Nahen Osten, Lateinamerika und Osteuropa (einschließlich Russlands) knapp unter 3, für den asiatisch-pazifischen Raum leicht über 2 („mittel“), für Westeuropa und Nordamerika nahe bei 1 („niedrig“).
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