(kunid) Gegenüber 2021 ist das ein Anstieg um rund 270 Millionen Euro.
In Österreichs Straßenverkehr starben 2022 durch Unfälle 370 Menschen, 43.242 wurden verletzt, davon 7.258 schwer. So heißt es in einer Studie des VCÖ (Verkehrsclub Österreich).
„Verkehrsunfälle verursachen großes Leid und auch hohe volkswirtschaftliche Kosten“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.
Auf Basis der „Unfallkostenrechnung Straße“ des Verkehrsministeriums betrugen die volkswirtschaftlichen Kosten der Verkehrsunfälle mit Personenschaden im Vorjahr laut VCÖ-Analyse 7,86 Milliarden Euro.
Gegenüber 2021 ist das eine Zunahme um rund 270 Millionen Euro alleine aufgrund der gestiegenen Anzahl an Verkehrsunfällen im Jahr 2022 und ohne Berücksichtigung der Inflation.
Berechnungsgrundlagen
„Österreichs Unfallkostenrechnung Straße beziffert für das Jahr 2021 die volkswirtschaftlichen Kosten einer leicht verletzten Person mit rund 43.000 Euro, eines schwer Verletzten von 593.500 und eines Todesopfers von 4,8 Millionen Euro“, erläutert der VCÖ.
In den Unfallkosten enthalten sind unter anderem Behandlungskosten, Einsatzkosten, Sachschäden, Kosten für die Wirtschaft durch Arbeitskräfteausfall und Krankenstände sowie die monetäre Bewertung des Leids, der Schmerzen und des Verlusts an Lebensqualität.
Bundesländer-Vergleich
Im Vergleich der Bundesländer fielen die meisten volkswirtschaftlichen Unfallkosten in Niederösterreich an (1,62 Milliarden Euro), gefolgt von Oberösterreich (1,49 Milliarden Euro) und der Steiermark (1,29 Milliarden Euro).
In Wien beliefen sich die Kosten auf 0,74 Milliarden Euro. „Aufgrund des dichten Öffi-Netzes und des niedrigeren Tempos in der Stadt ist die Verkehrssicherheit höher, und die Unfallkosten sind entsprechend niedriger“, erklärt dazu Mosshammer.
Zunahme für 2023 prognostiziert
„Für das Jahr 2023 ist nicht nur aufgrund der Inflation mit gestiegenen Unfallkosten zu rechnen, sondern auch wegen der Zunahme schwerer Verkehrsunfälle im heurigen Jahr“, prognostiziert Mosshammer.
Seit Jahresanfang kamen in Österreich 375 Menschen im Straßenverkehr ums Leben, um fünf mehr als im gesamten Vorjahr, so der VCÖ.
Tempolimits, öffentlicher Verkehr, Radweg-Infrastruktur
Der VCÖ plädiert aufgrund dessen für mehr unfallvermeidende Maßnahmen. Dazu zählen niedrigere Tempolimits, wie etwa 80 statt 100 auf Freilandstraßen oder mehr Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet.
Wesentlich sind auch Maßnahmen wie ein größeres Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen, insbesondere auch in den Regionen. Auch Nachtbusse und Discobusse am Wochenende tragen zur Reduktion schwerer Verkehrsunfälle bei.
Vielerorts gibt es auch Aufholbedarf bezüglich sicherer Infrastruktur für den Radverkehr. Die Bedeutung baulich getrennter Radwege für die Sicherheit wird durch die Unfallstatistik belegt: Im Vorjahr ist auf Österreichs Radwegen kein einziger tödlicher Radunfall passiert.
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