(kunid) Das hält ein neuer Bericht der Geneva Association fest. Zwischen der „theoretischen Analyse“ und der Wahrnehmung der Kunden in Bezug auf solche Zweifel bestehen durchaus Parallelen. Breites Interesse gibt es an Risikoservices jenseits der klassischen Deckung, wie Prävention und Assistance.
Gesellschaft und Wirtschaft sind mit einer „Risikotransformation“ konfrontiert, die sich in den Großereignissen der letzten paar Jahre zeigt. Das schreibt The Geneva Association, ein globaler Verband von CEOs von Versicherungs- und Rückversicherungsunternehmen, in ihrem eben veröffentlichten Bericht „The Value of Insurance in a Changing Risk Landscape“.
Ein Test für die Versicherungswirtschaft
Die Welt hat in den letzten paar Jahren erhebliche Turbulenzen erlebt – mit Pandemie, Ukraine-Krieg und wirtschaftlicher Abkühlung in schneller Abfolge sind die Zerbrechlichkeit der Weltordnung und die Gefahren einer immer stärkeren Vernetzung deutlich geworden.
Die neue Risikolandschaft mit geopolitischen Umbrüchen, Klima- und Cyberrisiken ist ein Test für die Kapazität der Versicherer, finanzielle Verluste zu absorbieren. Versicherer müssen sich der möglichen Herausforderungen für ihr „traditionelles Wertversprechen des Risikotransfers“ bewusst sein.
Versicherbarkeit von sechs Risiken, anhand von neun Kriterien
Vor diesem Hintergrund geht der Bericht im Speziellen auf die Versicherbarkeit drohender oder an Bedeutung gewinnender Risiken ein:
- Klimawandel,
- Nahrungsmittel- und Wasserknappheit,
- Cyberangriffe auf kritische Infrastruktur,
- Reputationsverlust,
- soziopolitische Instabilität sowie
- allgemeine Cyberrisiken wie Datenlecks und Ransomware.
Für jedes dieser sechs Risiken werden neun Kriterien anhand eines „Ampelfarbensystems“ auf allfällige Hürden der Versicherbarkeit hin bewertet – rot für hochproblematisch, gelb für potenziell problematisch, grün für unproblematisch.
Am problematischsten: Klima, Nahrungs- und Wasserknappheit
Die meisten „Rot“-Markierungen weisen Klimawandel sowie Nahrungsmittel- und Wasserknappheit auf, und zwar jeweils vier und jeweils in denselben Kriterien: Zufälligkeit und Unabhängigkeit eines Schadeneintritts, maximal möglicher Verlust, durchschnittlicher Verlust pro Ereignis und Deckungslimits.
Auf drei rote Markierungen bringen es Cyberattacken auf kritische Infrastruktur, nämlich in den Kriterien Zufälligkeit und Unabhängigkeit eines Schadeneintritts, maximal möglicher Verlust und Deckungslimits.
Das meiste „Grün“ – in fünf der neun Kriterien – weist demgegenüber das allgemeine Cyberrisiko auf. Hier gibt es nur im Kriterium „Zufälligkeit und Unabhängigkeit“ des Schadeneintritts rot.
Was alle sechs Risikobereiche gemeinsam haben: Das Kriterium „Versicherungsprämien“ steht bei allen auf gelb.
Interesse an Risiko-„Add-ons“ und an persönlichem Kontakt
Erfreulich ist, dass die Antworten in gegenständlicher Befragung ein beachtliches Interesse an zusätzlichen Risikodienstleistungen erkennen lassen, wie etwa Vorhersage- und Präventionsservices.
„Zusätzliche Risikodienstleistungen“ jenseits der klassischen Schadendeckung werden laut den Ergebnissen von 30 bis 50 % genutzt, Interesse äußern aber 80 %: ein Hinweis auf das beträchtliche Potenzial, gerade mit Blick auf Prävention und Assistance.
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