(kunid) Mehr Zuspruch gibt es auch für Wertpapiere. Auf – leider – konstant eher niedrigem Niveau bewegt sich die Lebensversicherung, gefolgt von der privaten Altersvorsorge, die ebenfalls an Interesse einbüßt.
Die Bank Austria hat nun Ergebnisse einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com präsentiert, die zum Ziel hat, die Einstellung zu Spar- und Veranlagungsformen zu erforschen.
83 % machen sich aufgrund der Inflation Sorgen. Bei 41 % hat sie zu einer Reduktion der Spar- und Anlageaktivitäten geführt, 29 % sparen umgekehrt jetzt mehr.
Wertverlust
Der Zinsanstieg zeigt den Daten zufolge Wirkung: Gefragt, welche der vorgelegten Spar- und Anlageformen als „besonders interessant“ eingestuft werden, kommt das „Sparen bei der Bank“ auf 56 % der Nennungen. Letztes Jahr waren es nur 30 %.
Die Bank Austria stellt in dem Zusammenhang fest, dass – trotz gestiegener Zinsen – „das Geldvermögen der Haushalte in Österreich, das im Durchschnitt der letzten zehn Jahre rund 500 Mrd. Euro betrug, in diesem Zeitraum einen realen Verlust von 100 Mrd. Euro erlitten haben“ dürfte.
Ursache dafür sei vor allem die hohe Inflation in den vergangenen beiden Jahren. Aufgrund der Marktentwicklung habe 2022 auch die Veranlagung in Wertpapiere „keinen positiven realen Ertrag“ erzielt.
Zumindest eine Abfederung
Allerdings, so die Bank, konnten Haushalte, die ihr Geldvermögen in Wertpapiere veranlagten, in den letzten zehn Jahren den realen Wert ihres Vermögens erhalten, während das Vermögen bei Veranlagung in Spareinlagen durch die Inflation rund 25 % seines realen Wertes verloren habe.
„Langfristig konnte durch Veranlagung in Wertpapiere der reale Wert des Vermögens trotz des Inflationsschocks von 2022 und der schwierigen Marktentwicklung erhalten werden, dies ist auch in Zukunft zu erwarten“, sagt Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.
Bei ausschließlicher Veranlagung in Bankeinlagen, so Bruckbauer weiter, „wird dies trotz gestiegener Zinsen auch in den nächsten Jahren nicht gelingen“.
Aufwind für Wertpapiere, Abstieg für Pensionsvorsorge
Zugenommen hat aber nicht nur das Interesse an klassischem Sparen: Wertpapiere werden von 35 % als „besonders interessant“ angesehen, nach 31 % im Vorjahr und 26 % im letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019.
Deutlich verbessern konnte sich der Bausparvertrag: Nach 18 % im Vorjahr wurde er heuer von 28 % als besonders interessant eingestuft. Er nähert sich damit dem Vor-Pandemie-Wert (33 %) wieder an.
Auf niedrigerem und relativ konstantem Niveau bewegt sich die Lebensversicherung: Mit 16 % liegt sie nahe beim Wert von 2022 (14 %). Die private „Pensionsvorsorge“ hat abgebaut: Nach ohnehin eher geringen 19 % 2022 nannten sie heuer nur 14 %.
Unterschiede zwischen den Geschlechtern
Die (tatsächliche) Nutzung der diversen Spar- und Anlageformen unterscheidet sich laut den Ergebnissen mitunter teils signifikant, wenn man die Daten nach Geschlechtern aufschlüsselt.
Beim Sparen und Bausparen sind sich beide relativ „einig“: 72 % der Frauen nutzen ein Sparprodukt, von den Männern 73 %. Bausparer gibt es unter den Männern zu 36 %, unter den Frauen sind es 32 %.
Besonders sichtbare Unterschiede zeigen sich hingegen bei Wertpapieren: 39 % der Männer gaben an, in solche investiert zu sein, aber nur 16 % der Frauen.
Auch bei Gold (Männer: 25 %, Frauen: 15 %) und – in etwas geringerem Ausmaß – bei Lebensversicherungen (Männer: 29 %, Frauen: 22 %) sind deutliche Unterschiede auszumachen.
In diesem Sinne: Sprechen Sie in jedem Fall mit Ihrem Berater – bald! Arbeiten Sie an Ihrer Vorsorge-Strategie.
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