(kunid) Bei der Anzahl der Risiken hält die klassische Kapitalversicherung nur noch knapp Platz eins vor der Ablebensversicherung.
5,374 Milliarden Euro verrechnete Prämien weist der Versicherungsverband (VVO) in der Lebensversicherung 2022 aus. Gegenüber 2021 bedeutete das einen Rückgang um 1,1 %.
Die einzelnen Zweige der Lebensversicherung nahmen dabei durchaus unterschiedliche Entwicklungen. Der VVO schlüsselt in seiner Statistik Daten für acht Formen der Lebensversicherung auf.
Fonds- und Indexgebundene und Hybridprodukte legen stark zu
Ein Trend der letzten Jahre setzte sich auch 2022 fort: So kontinuierlich, wie sich die klassische Kapitalversicherung „nach unten arbeitet“, so kontinuierlich wandert die Fonds- und Indexgebundene nach oben.
Zwar ist die klassische Kapitalversicherung mit 1,44 Milliarden Euro und rund 27 % Prämienanteil nach wie vor der deutlich größte Zweig der Lebensversicherung.
Die Fonds- und Indexgebundene, die sich 2021 zum zweitstärksten Zweig gemausert hatte, konnte den Abstand aber 2022 nochmals kräftig verringern: Sie legte um 11,5 % zu und kratzt mit 989 Millionen Euro an der Milliardenmarke.
Drittgrößter Zweig bleibt die klassische Rentenversicherung, die sich nach einem Rückgang 2021 im Jahr 2022 wieder leicht erholen konnte und sich von 839 auf 850 Millionen Euro steigerte.
Hybridprodukte belegen mit 779 Millionen Euro weiterhin Platz vier und bleiben damit um 2,4 % unter ihrem Vorjahreswert.
Zukunftsvorsorge, Ableben, BU/EU, Pflege
Das Volumen in der prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge verringerte sich weiter und kam bei 704 Millionen Euro zu liegen.
Um 4,2 % ausdehnen konnte sich die letzte größere Kategorie, die Ablebensversicherung, die – inklusive Kreditrestschuld und Begräbniskosten – 2022 ein Volumen von 510 Millionen Euro erreichte.
Die Volumina in den weiteren Lebensversicherungsarten sind vergleichsweise klein. Die Berufs- und Erwerbsunfähigkeitsversicherung konnte sich immerhin – wenn auch eben auf sehr niedrigem Niveau – wieder ein wenig vergrößern, von 69 auf 72 Millionen Euro.
Was die Pflegeversicherung betrifft, kann man nur feststellen: Es wurde zumindest nicht weniger. Nach sieben Millionen Euro 2021 weist die Statistik für 2022 wieder rund acht Millionen aus, wie schon vor 2021.
7,07 Millionen: Um 3,9 % weniger Risiken
Weiter zurückgegangen ist die Anzahl der in der Lebensversicherung erfassten Risiken, und zwar um 3,9 % auf 7,067.560.
Nach Zweigen aufgeschlüsselt, hielt die klassische Kapitalversicherung Platz eins. Mit 1,96 Millionen Risiken (-7,5 %) liegt sie allerdings nur noch mit hauchdünnem Vorsprung vor der Ablebensversicherung. Die baute zwar auch ab, allerdings nur um 2,0 %, was unterm Strich 1,94 Millionen Risiken bedeutet.
Diese beiden Zweige machen damit mehr als die Hälfte (55,1 %) aller Risiken in der Leben-Sparte aus. Danach folgen Zukunftsvorsorge und klassische Rentenversicherung, die beiden weiter leicht verlieren, sowie Hybridprodukte, die weiter leicht zulegen.
Fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen weisen Schwankungen auf, 2022 sank die Anzahl der Risiken um 1,9 % auf knapp unter 600.000. BU und EU wuchsen um 1,3 % auf 114.421, die Pflege zählte mit 22.168 um 2,1 % weniger Risiken als 2021.
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