(kunid) Obwohl der Trend zu bargeldlosem Zahlen stetig steigt, setzt ein Großteil der österreichischen Eltern beim Thema Taschengeld nach wie vor auf Bargeld: Wie eine Umfrage der Bawag P.S.K. und des österreichischen Bankenverbands zeigt, erhalten drei Viertel der Kinder ihr Taschengeld bar.
Unsere Kinder bekommen ihr Taschengeld – immer noch – mehrheitlich bar in die Hand gedrückt, wie eine aktuelle Umfrage der Bawag P.S.K. und des österreichischen Bankenverbands zeigt.
„Nur“ 23 % der Kinder wird das Geld überwiesen, obwohl bereits 3 von 10 ein Taschengeldkonto besitzen.
Vorneweg: Taschengeld hilft unseren Kindern, den Umgang mit Geld zu trainieren und gleichzeitig ein Gefühl für ein ausgewogenes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben zu entwickeln. Viele Eltern geben das Geld ihren Kindern jedoch weiterhin bar, obwohl digitale Zahlungsvorgänge im Alltag der jungen Generation immer bedeutender werden.
„Wir möchten Eltern daher ermutigen, auch Taschengeldkonto und Karte in die Gelderziehung miteinzubeziehen“, so Enver Sirucic, Vorstandsmitglied des Bankenverbandes.
Der Ist-Zustand
Generell erhalten bereits 85 % der Kinder in Österreich Taschengeld, 68 % davon regelmäßig.
Knapp die Hälfte erhält monatlich einen Betrag, 43 % wöchentlich.
Hauptgründe, warum kein Taschengeld gezahlt wird: Entweder werden die Ausgaben komplett von den Eltern übernommen, die Kinder sind zu jung oder das Geld wird lediglich als Belohnung eingesetzt.
Ältere Kinder mit höherem Taschengeld
Das Alter spielt laut Umfrageergebnissen bei Taschengeldthemen eine entscheidende Rolle. So erhalten 96 % der Kinder zwischen 11 und 14 Jahren Taschengeld, bei 6- bis 10-Jährigen sind es „nur“ 76 %.
Auch die Höhe des Betrags wird vom Alter des Kindes beeinflusst. Volksschulkinder bekommen im Schnitt 24 Euro Taschengeld, bei den älteren Kindern sind es 48 Euro.
Kinder, die ihr Taschengeld überwiesen bekommen, haben beim Betrag übrigens die Nase vorn: Sie erhalten monatlich von ihren Eltern durchschnittlich 43 Euro und damit um 8 Euro mehr als jene Kinder, die es bar bekommen (35 Euro).
Buben bekommen mehr
Neben dem Alter wirkt sich auch das Geschlecht auf die Höhe des Taschengeldes aus: So bekommen Buben im Schnitt 41 Euro, Mädchen hingegen mit 34 um 7 Euro weniger – und das obwohl 71 % der Mädchen regelmäßig Taschengeld erhalten und damit sogar öfter als Buben (66 %).
Steirer überweisen Taschengeld am häufigsten
Die Umfrage zeigt zudem, dass in den österreichischen Bundesländern unterschiedlich mit dem Thema Taschengeld umgegangen wird: Kinder in der Steiermark erhalten im Vergleich am häufigsten das Taschengeld überwiesen (39 %), in Kärnten am wenigsten oft (12 %).
In Kärnten ist auch der Prozentsatz jener Kinder am höchsten, die kein Taschengeld erhalten: 32 %, gefolgt von Tirol/Vorarlberg mit 24 %.
Am meisten Geld machen Eltern in Salzburg „locker“: Dort erhalten Kinder mit durchschnittlich 53 Euro den höchsten Betrag monatlich, gefolgt von Tirol/Vorarlberg mit 43 Euro und Wien mit 39 Euro.
Schlusslicht bilden die Niederösterreicher und das Burgenländer mit 32 Euro. Väter zeigen sich übrigens großzügiger als die Mütter: Sie vergeben durchschnittlich 41 Euro Taschengeld, Mütter „nur“ 35 Euro.
Empfehlungen des Bankenverbandes
Beim Taschengeldbezug über das Bankkonto profitieren die Kinder doppelt: Sie erhalten mehr von ihren Eltern und haben gleichzeitig die Gelegenheit, in einem sicheren und geschützten Umfeld den Umgang mit Geld zu üben.
Taschengeldkonten haben keine Überziehungsmöglichkeit. Damit kann nur ausgegeben werden, was auch verfügbar ist. Außerdem lernen die Kinder, regelmäßig einen Blick auf ihr Konto zu werfen und sich über ihre Einnahmen und Ausgaben zu informieren, sagt Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.
Was die Kinder selber bezahlen
Weiters zeigt sich, dass es in den heimischen Familien klare Spielregeln für den Einsatz des Taschengelds gibt: So müssen laut Umfrageergebnissen 6 von 10 Kindern Süßigkeiten und Computer- oder Handyspiele selbst bezahlen.
4 von 10 Kindern kaufen auch Spielsachen und Lesematerial wie Zeitschriften, Bücher und Comics sowie Schmuck vom eigenen Geld.
Anders sieht es bei Schulsachen, Körperpflege-Produkten, Kleidung und Schuhen, elektronischen Geräten sowie Handyrechnungen aus, die alle weitgehend von den Eltern bezahlt werden.
Größere Wünsche, wie z.B. ein Fahrrad, ein Computer, ein Handy oder eine Gitarre müssen 58 % der Kinder nicht selbst bezahlen, 38 % müssen diese Wünsche durch Erspartes mitfinanzieren. 7 von 10 Kindern können sich das Taschengeld aufbessern: durch gute Noten (77 %), Hilfe bei der Küchen- (41 %) oder bei der Gartenarbeit (32 %).
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