(kunid) Generell geht der Trend hin zu Fonds-Lebensversicherungen mit multifunktionalen Zusatzbausteinen. Dazu zählen die Absicherung gegen Einkommenseinbußen bei Berufsunfähigkeit, Auszahlungen bei schweren Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs, die Weiterzahlung der Prämien bei Verdienstunfähigkeit oder Pensionsgarantien.
Vorausgeschickt sei: Bei einer fondgebundenen Lebensversicherung handelt es sich zunächst einmal um eine Form der Geldanlage. Die Versicherung veranlagt dabei den Großteil der Prämie in Investmentfonds.
Im Gegensatz zur klassischen Lebensversicherung unterliegt die Veranlagung dabei weniger strengen Auflagen. Wie veranlagt wird, hängt folglich in erster Linie von der Risikofreude des Versicherungsnehmers ab.
Somit muss seriöserweise festgehalten werden: Je höher der in Aussicht gestellte Ertrag, desto höher ist auch das Risiko. Die Wertentwicklung ist jedenfalls nicht vorhersehbar. Dies ist auch der Grund, warum oft nur geringe Auszahlungsbeträge garantiert werden.
Bei einer vorzeitigen Auflösung bzw. am Ende der Laufzeit wird der Wert der Fondsanteile ermittelt. Weil der Ablebensschutz niedriger als bei einer konventionellen Lebensversicherung ist, eignet sich die fondsgebundene Lebensversicherung nur bedingt zur finanziellen Absicherung von Hinterbliebenen. Die Gründe für eine fondsgebundene Lebensversicherung liegen aber woanders.
Zwei Hauptgründe für fondsgebundene Lebensversicherungen
Aus zweierlei Gründen nimmt die Attraktivität fondsgebundener Lebensversicherungen zu.
Zum einen hat das damit zu tun, dass zunehmend „Rundum-Sorglos-Pakete“ nachgefragt – und daher auch geschnürt – werden: Fondsgebundene Lebensversicherungen sind also aufgrund ihrer multifunktionalen Produktgestaltung interessant.
Und zum anderen entscheiden sich viele Kunden für fondsgebundene Lebensversicherungen aufgrund der Anhebung der Kapitalertragsteuer (KESt) im Jahr 2016. Zwar wird das „typische Sparbuch“ weiterhin mit 25 Prozent belastet, andere Erträge aus Kapitaleinkünften werden seither jedoch mit 27,5 KESt.
Weiterer Grund: Zinsen auf 5.000-Jahres-Tief
Eine aktuelle Statistik des Verbands der Versicherungsunternehmen Österreichs spricht eine klare Sprache, wohin am Lebensversicherungsmarkt in den vergangenen Jahren der Trend ging.
Die neupolizzierte Versicherungssumme (Neuabschlüsse und Vertragsänderungen) des gesamten Lebensversicherungsspektrums stieg von 2013 bis 2016 von 16,36 auf 18,05 Milliarden Euro.
Das ist eine Entwicklung, die wenig überrascht, da im Jahr 2016 laut Andrew Haldane, Chefvolkswirt der Bank of England, die Zinsen ein 5.000-Jahres-Tief markierten.
Schubumkehr im Vertrieb fondsgebundener Lebensversicherungen
Die fondsgebundene Lebensversicherung hat in aller Regel eine Ablebenskomponente, das heißt, dass im Ablebensfall eine bestimmte Summe ausgezahlt wird. Der Prämienanteil für die Ablebensleistung wird zumeist nicht veranlagt.
Zuletzt zeigte sich eine Schubumkehr im Vertrieb von fondsgebundenen Lebensversicherungen: Deren neupolizziertes Volumen lag gar 12,8 Prozent im Plus.
Die gesamten Versicherungssummen der Fonds-Lebensversicherungen entwickelten sich 2016 um 4,1 Prozent auf 39,99 Milliarden Euro leicht rückläufig, was ursächlich eine Folge der zunehmenden Konvertierung von Frankenkrediten in Euro-Alternativen und der damit einhergehenden Auflösung von Tilgungsträgern ist.
Zu den modularen Bausteinen einer fondsgebundenen Lebensversicherung gehören beispielsweise die Absicherung gegen Einkommenseinbußen im Falle von Berufsunfähigkeit, auch Auszahlungen bei schweren Krankheiten, möglicherweise eine Weiterzahlung der Prämien bei Verdienstunfähigkeit sowie schließlich auch Pensionsgarantien.
Summa summarum wird die Fonds-Lebensversicherungen – einst eine reine Geldanlage mit Ablebensschutz – immer mehr zum Kern eines modernen „Rundum-Sorglos-Pakets“.
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