21.05.2025

Unfallrisiken: Helmtrage-Moral sehr unterschiedlich ausgeprägt

(kunid) Das geht aus einer Untersuchung des ÖAMTC hervor. Die Helmnutzung hat auch mit verschiedenen Faktoren zu tun, etwa dem Alter der Fahrenden und davon, ob es sich um einen Freizeit- oder einen Alltagsweg handelt.

Der Verkehrsclub ÖAMTC wollte wissen, wie es um die „Helmtragemoral“ im Straßenverkehr bestellt ist. Dazu hat er im März und April in den Landeshauptstädten an Standorten des innerstädtischen Alltagsradverkehrs sowie an Routen des touristischen sowie Freizeitradverkehrs 14.856 Personen beobachtet. Davon waren 13.621 Radfahrende – 11.265 mit herkömmlichen Fahrrädern, 2.356 mit E-Bikes – und 1.235 E-Scooter-Fahrende.

„Deutliche Diskrepanz“ zwischen Fahrzeugarten

In den Daten hat sich eine „deutliche Diskrepanz“ zwischen den Fahrzeugarten gezeigt, wie David Nosé sagt. Von den „klassischen“ Radfahrenden trugen seinen Angaben zufolge 37 % einen Helm, von den E-Bikern 55 %, bei E-Scooter-Fahrenden waren es nur 12 %. Bei Nutzern von Leih-Scootern ist die Quote „de facto bei null“ gelegen.

Positiv aufgefallen sind hingegen junge Eltern mit E-Lastenfahrrädern samt Kindern, die sehr oft mit Helm unterwegs gewesen sind.

Große Unterschiede zwischen den Landeshauptstädten

Große Unterschiede zeigten sich laut ÖAMTC auch im regionalen Vergleich: Am höchsten war die Helmtragequote von Radfahrenden in Linz (62 %) vor Wien (51 %) und Bregenz (47 %).

Im Mittelfeld lagen Salzburg (43 %) und Graz (41 %). Schlusslichter waren Eisenstadt (30 %), Innsbruck (21 %), Klagenfurt (20 %) und St. Pölten (16 %).

Die „Bedeutung der Strecke spielt mit

Der ÖAMTC sieht vielfältige Gründe für diese Unterschiede. Neben der Fahrzeugart ist die Bedeutung der Strecke als Arbeits- oder Freizeitroute wichtig, auch spielten Aspekte wie Tageszeit, Alter und Förderinitiativen für den Radverkehr eine Rolle.

Laut Nosé lag die Helmtragequote bei Radfahrenden an Freizeitstrecken bei 73 %, an Alltagsstrecken aber nur bei 35 %, und an Strecken mit überwiegend gemischtem Radverkehr 42 %.

„Das lässt vermuten, dass ein Helm am Weg zu Geschäfts- oder Büroterminen in der Stadt eher als unpassend und hinderlich empfunden wird als bei privaten Wegen oder ausgedehnten Radtouren, die oftmals in Städten ihren Ausgangs- und Endpunkt haben“, so Nosé.

Unterschiedliche Altersklassen – unterschiedliche Helmnutzung

Die Helmnutzung ist auch nach Altersklassen unterschiedlich stark ausgeprägt, und das ist auch anhand der Unfallstatistik 2023 gut zu erkennen.

Die Gruppe der verunglückten 15- bis 24-jährigen Radfahrenden weist mit 34 % die niedrigste Helmtragequote auf, gefolgt von Seniorinnen und Senioren über 85 Jahre (35 %). Unter den der verunglückten 55- bis 74-Jährigen trugen 55 % einen Helm.

Insgesamt stieg die Zahl der Unfälle mit Personenschaden mit Beteiligung von Rad- und E-Bike-Fahrenden in den vergangenen zehn Jahren um 42 %, Alleinunfälle wie etwa Stürze nahmen sogar um 112 % zu, stellt der ÖAMTC unter Berufung auf Daten der Statistik Austria fest.

„Ganzheitlicher Ansatz“ für mehr Sicherheit

Aus Sicht des ÖAMTC ist ein ganzheitlicher Ansatz erforderlich, um das Sicherheitsniveau zu heben.

„Die Infrastruktur muss mit dem steigenden Radverkehrsaufkommen einhergehen – das heißt sicher und fahrradfreundlich sein“, sagt Nosé. Zudem sind eine „neue Fahrradkultur“ sowie ein Miteinander der Verkehrsteilnehmenden nötig. „Gleichzeitig sollte ein Helm zur Absicherung getragen werden.“

Er verweist zudem auf ein kürzlich ergangenes Urteil des Obersten Gerichtshofs, dass auch Minderungen des Schmerzensgeldes bei E-Bike-Fahrenden schlagend werden können, wenn sie ohne Helm gefahren sind.


POINTNER finanz … Ihr Versicherungsmakler in Ried im Innkreis
Fragen? – Treten Sie mit uns in Kontakt!


Verpassen Sie keine Beiträge auf unserem Blog!

Wir nehmen den Schutz Ihrer Daten sehr ernst! Wie wir mit Ihren Daten umgehen, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
.