26.02.2025

Insolvenzen: Wir profitieren noch von „guten Zeiten“

(kunid) Stichwort Zinsen, hier sind manche „nie dagewesene Besonderheiten“ aufgetreten. Vergangene guten Zeiten sind noch nicht „mit schlechten Zeiten kompensiert“, nun ist aber die Wirtschaftspolitik am Zug.

Das Austrian Credit Insurance Counsel hat die Insolvenzentwicklung Österreichs im zurückliegenden Vierteljahrhundert aus Basis von Daten der Wirtschaftskammer Österreich und des KSV1870 analysiert.

Die höchsten Insolvenzzahlen in diesem Zeitraum weist die Grafik für 2005 und 2009 aus. Danach sanken sie kontinuierlich ab und blieben ab 2014, absolut betrachtet, unter dem Wert aus dem Jahr 2000.

Nach einer längeren Zeit niedriger Insolvenzzahlen wurde mit dem Ende der Pandemie 2023 erstmals wieder der Insolvenzstand des Jahres 2000 erreicht.

Darauf folgte das zweite Rezessionsjahr 2024, die Insolvenzzahlen gingen deutlich nach oben und erreichten das Niveau des Finanzkrisenjahres 2009.

Die letzten 24 Quartale

A.C.I.C. hat neben der Jahres- auch eine Quartalsbetrachtung bis zurück zum ersten Quartal 2019 angestellt.

In den Coronajahren 2020 und 2021 kam es aufgrund der staatlichen Corona-Hilfen zu einem deutlichen Rückgang an Insolvenzen.

„Ab dem zweiten Quartal 2022 oszillierten die Insolvenzwerte über mehrere Quartale hinweg um die Werte des Jahres 2019 – erst im zweiten Quartal 2023 wurden die Insolvenzzahlen aus dem Jahr 2019 nachhaltig überschritten.“

Mit Beginn des ersten Quartals 2024 stieg die Anzahl der Insolvenzen wieder beträchtlich an.

„Noch nie dagewesene Besonderheiten“

Österreich habe „über eine unglaublich lange Phase außergewöhnlich niedrige Insolvenzzahlen“ aufgewiesen, resümiert A.C.I.C. Diese Zeit sei „von noch nie dagewesenen Besonderheiten“ begleitet gewesen: von gering ausfallenden Zinsen und Geld, „das nichts gekostet hat“.

Die Auswirkungen der niedrigen Insolvenzzahlen zwischen 2013 und 2023, kombiniert mit dem massiven Insolvenzrückgang 2020 und 2021, seien seit dem zweiten Quartal 2023 zu spüren, „wir erleben aktuell einen Rebound-Effekt“.

Dieser werde von weiteren Problemstellungen begleitet, die in den vergangenen Jahren nicht wahrgenommen worden sind, beispielsweise „der zunehmenden Deindustrialisierung Österreichs“.

Gute Zeiten noch nicht mit schlechten kompensiert

Aus dem statistischen Bild lasse sich die Schlussfolgerung ziehen, „dass wir die vergangenen guten Zeiten noch nicht mit schlechten Zeiten kompensiert haben – trotz einer verschlechterten wirtschaftlichen Lage geht es uns weiterhin gut“.

Es liege nun an der Wirtschaftspolitik, Unternehmen zu unterstützen und Anreize sowie Regulatorien zu schaffen, die die Wirtschaft fördern.


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