(kunid) 69 % interessieren sich laut einer neuen Umfrage dafür. Einen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Wetterextremen sehen rund vier Fünftel. Das Risiko, selbst oder in der Nachbarschaft Unwetterschäden zu erleben, schätzen 27 % als hoch ein, 11 % waren bereits betroffen.
Rund jeder und jede Neunte in Österreich war laut den nun veröffentlichten Ergebnissen einer Umfrage schon einmal von Schäden durch wetterbedingte Extremereignisse wie Hochwasser, Hagel oder Sturm betroffen.
Weitere 27 % schätzen die Gefahr als „hoch“ ein, dass sie selbst oder die Nachbarschaft von Wetterextremen betroffen sein könnten, 36 % zumindest als „mäßig“. Rund ein Fünftel sieht nur eine geringe, 4 % praktisch keine Gefahr.
Die Umfrage wurde von Integral für die – von ORF, VCÖ und mehreren Umweltorganisationen getragene – Initiative Mutter Erde durchgeführt.
Klimawandel und Wetterextreme: Vier Fünftel sehen Zusammenhang
Der Aussage, dass der Klimawandel Treiber von Hitzetagen und Wetterextremen ist, schließt sich die große Mehrheit an: Jeweils 39 % sind „sicher“ oder meinen „eher schon“.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel wird ebenfalls von einer satten Mehrheit geteilt: 46 % sehen sie „unbedingt“ gegeben, 35 % „eher schon“. Gegenüber den Umfragen 2020 und 2022 ist der Wert leicht gesunken: Damals stimmten insgesamt 88 bzw. 86 % diesen Ansichten zu.
Interesse am Thema Klimawandel gesunken – auf sehr hohem Niveau
Etwas zurückgegangen ist auch das Interesse am Thema Klimawandel, jedoch auch hier auf hohem Niveau: 26 % interessieren sich laut Umfrage „sehr“ dafür, weitere 43 % „eher“, insgesamt also 69 %. 2020 antworteten noch 79 %, 2022 74 % in diesem Sinn.
Kann es sein, dass die Menschen aufgrund der Präsenz des Klima-Themas in der Berichterstattung inzwischen davon „übersättigt“ sind?
Für die Mehrheit ist das zu verneinen: 28 % finden sogar, es werde „zu wenig“ darüber berichtet; 37 % meinen, das Ausmaß ist „gerade richtig“. Für 27 % bekommt es „zu viel“ mediale Aufmerksamkeit. Die restlichen 9 % konnten dazu keine Angabe machen.
Über den Klimawandel und Maßnahmen gegen denselben fühlt sich derweil nur die Hälfte „sehr gut“ (13 %) oder „eher“ (37 %) informiert, weitere 40 % „teils, teils“.
Mehr Unterstützung für Heizungstausch als für Verbrenner-Aus
Wie groß die Unterstützung für einzelne politische Maßnahmen ist, wurde ebenfalls gefragt. Besonders viel Zuspruch findet demnach eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Fahrscheine für öffentliche Verkehrsmittel. Knapp vier Fünftel unterstützen dies stark oder zumindest eher.
Öl- und Gasheizungen schrittweise durch klimafreundliche Heizungen zu ersetzen, stößt bei rund zwei Dritteln auf fruchtbaren Boden, fast gleich hoch ist die Zustimmung zu verbindlichen Vorgaben zur Erreichung der Klimaschutzziele.
Dass es ab 2035 in der EU keine neu gebauten Autos mit Diesel- oder Benzin-Motor mehr geben soll, ist dagegen ein Minderheitenprogramm: Nur 30 % sind dafür, fast zwei Drittel dagegen.
Multiple Krisen überschatten das Thema Klimawandel
„Die multiplen Krisen der letzten Jahre haben das Thema ‚Klimawandel‘ überschattet. Trotzdem ist die große Mehrheit der Befragten weiterhin interessiert und sieht konkrete Klimaschutzmaßnahmen als notwendig an“, kommentiert Integral-Geschäftsführer Bertram Barth die Daten.
„Allerdings fühlen sich viele Menschen noch unzureichend über die Sinnhaftigkeit einzelner Maßnahmen informiert. Besonders die moderne Mitte unserer Gesellschaft ist besorgt und benötigt nachvollziehbare Informationen und Handlungsempfehlungen.“
Die Herausforderung liege darin, „dass die Menschen weiterhin interessiert bleiben, statt sich abzuwenden“, sagt Anita Malli, Geschäftsführerin der Initiative Mutter Erde. „Die Auswirkungen des Klimawandels werden noch größer werden und wir werden uns anpassen müssen. Das Know-how dazu erwerben wir als Gesellschaft gerade.“
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