(kunid) Deutliche Zuwächse verzeichneten zuletzt aber Lebensversicherungen und Pensionsvorsorge, insgesamt steigt das Interesse an langfristigen Veranlagungsformen, so die Erste Bank. Mit ihrer finanziellen Situation sind drei von fünf Befragten zufrieden, die Zahl jener, die keine Geldanlage planen, sank deutlich.
Das Marktforschungsinstitut Integral hat für die vierteljährlich erstellte Spar- und Kreditprognose der Erste Bank im Dezember Interviews geführt.
Nach wie vor die beliebteste Anlageform der Österreicher ist das Sparbuch bzw. die Sparkarte. 61 % der Befragten planen, diese in den nächsten zwölf Monaten zu nutzen. Damit steigt diese Form der Geldanlage in der Beliebtheit gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 um sieben Prozentpunkte.
Deutliche Zuwächse verzeichnen aber auch Lebensversicherung (32 %, nach 27 % im vierten Quartal 2022) sowie Pensionsvorsorge (32 %, viertes Quartal 2022: 24 %).
Unverändert zeigt sich in der aktuellen Studie das Interesse an Wertpapieren: Der Nettowert aus Fonds, Aktien und Anleihen beträgt weiterhin 32 %.
Längerfristige, alternative Veranlagungsformen werden weiterhin an Beliebtheit gewinnen. Diese Entwicklung sei erfreulich, so Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Österreich, da die Realverzinsung am Sparkonto weiterhin negativ ist.
Interesse an Veranlagung gestiegen
Deutlich zurückgegangen ist der Anteil jener, die in den nächsten zwölf Monaten überhaupt keine Geldanlage planen: von 20 % im vierten Quartal 2022 auf nunmehr 16 %. Der durchschnittlich für die Veranlagung vorgesehene Betrag sank aber von 7.200 auf 5.600 Euro.
Starke Unterschiede zeigen sich aber nach demographischen Gesichtspunkten. So planen 88 % der Männer, aber nur 80 % der Frauen in den nächsten zwölf Monaten zumindest eine Form der Geldanlage.
Unter den 14- bis 29-Jährigen wollen 92 % Geld anlegen, unter den über-50-Jährigen nur 79 %. Und während 93 % der Maturanten und Universitätsabsolventen veranlagen wollen, sind es unter jenen, die nur eine Pflichtschule abgeschlossen haben nur 74 %.
Holzinger-Burgstaller zeigt sich aber optimistisch: Die Finanzbildungsstrategien von Finanzwirtschaft und Politik kommen an, die Menschen beginnen, ihr Finanzleben aktiver anzugehen.
Meist zufrieden mit finanzieller Lage
Trotz Pandemie, Inflation und geopolitischer Krisenherde ist die Zahl der Österreicher, die mit ihrer finanziellen Situation zufrieden sind, weiterhin hoch, so ein weiteres Ergebnis der Befragung: 61 % sind sehr oder eher zufrieden, nur 3 % überhaupt nicht zufrieden.
Gegenüber der letzten Abfrage im zweiten Quartal 2022 ist damit der Anteil der Zufriedenen an der Gesamtbevölkerung deutlich gestiegen.
Auch hier zeigen sich Unterschiede nach Geschlecht, Alter und Bildung. Während 69 % der Männer mit ihrer finanziellen Situation sehr oder eher zufrieden sind, sind es bei den Frauen nur 55 %.
Und 70 % der über-50-Jährigen, 56 % der 30- bis 49-Jährigen, aber nur 48 % der 14- bis 29-Jährigen sind zufrieden. Bei Maturanten und Universitätsabsolventen sind es 70 %, bei jenen mit Fachschul- oder Lehrabschluss 58 %, bei Pflichtschulabsolventen 59 %.
Wieder mehr Pläne für größere Anschaffungen
Nachdem im vierten Quartal 2022 nur 30 % der Studienteilnehmer angegeben hatten, im nächsten Jahr eine größere Anschaffung zu planen, ist dieser Anteil nun auf 33 % gestiegen. Unter den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 39 %, unter höhere Gebildeten 40 %.
Finanziert werden soll das hauptsächlich mit eigenen Ersparnissen (89 %). Elf Prozent wollen einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen aufnehmen, 5 % werden das Geld von Freunden oder der Familie erhalten und 4 % sich Geld privat ausleihen.
Leicht gesunken ist bei einer Finanzierung über Bankkredit oder Bauspardarlehen die geplante Kreditsumme: von 109.300 Euro im vierten Quartal 2022 auf 105.400 Euro. Zwei Drittel der Befragten denken aber für die Anschaffung an einen Betrag von weniger als 50.000 Euro.
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