(kunid) Die laufenden Gesundheitsausgaben lagen 2022 mit 49,9 Milliarden Euro knapp ĂŒber dem Niveau von 2021. Rund 78 Prozent davon brachten Staat und Sozialversicherung auf, den Rest der Private und Versicherungsunternehmen. Die coronabedingten öffentlichen Ausgaben sanken gegenĂŒber 2021 deutlich, dafĂŒr gingen Aufwendungen nach oben.
Die laufenden Gesundheitsausgaben in Ăsterreich beliefen sich im Jahr 2022 laut jĂŒngsten Zahlen der Statistik Austria auf 49,90 Milliarden Euro oder 11,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP).
Sie blieben damit etwa auf dem Niveau von 2021 (49,25 Milliarden) â welches einen deutlichen Anstieg gegenĂŒber 2020 gebracht hatte.
In diesen Summen enthalten sind Ausgaben
âą des Staats (Bund, LĂ€nder, Gemeinden) und der Sozialversicherung sowie
⹠privater Haushalte und Versicherungsunternehmen, privater Organisationen ohne Erwerbszweck und von Unternehmen (betriebsÀrztliche Leistungen).
38,70 Milliarden Euro (oder 77,6 Prozent) wandten Staat und Sozialversicherung fĂŒr laufende Gesundheitsausgaben auf, das ist ein Anstieg um 0,5 Prozent gegenĂŒber 2021. 11,20 Milliarden (oder 22,4 Prozent) entfielen auf den privaten Sektor, was einem Plus von 4,4 Prozent entspricht.
Laufende öffentliche Gesundheitsausgaben nach Posten
Unter den öffentlichen Ausgaben war die stationĂ€re Gesundheitsversorgung â einschlieĂlich tagesklinischer und stationĂ€r pflegerischer Leistungen â der gröĂte Posten (15,97 Milliarden Euro oder 41,3 Prozent der öffentlichen laufenden Ausgaben; 2021: 15,38 Milliarden).
An zweiter Stelle folgte die ambulante Gesundheitsversorgung (10,37 Milliarden Euro oder 26,8 Prozent; 2021: 9,69 Milliarden).
DrittgröĂte Position: pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und VerbrauchsgĂŒter (4,90 Milliarden Euro oder 12,7 Prozent; 2021: 4,63 Milliarden). Darunter fallen zum Beispiel Arzneimittel, Sehbehelfe, Hörhilfen und orthopĂ€dische Hilfsmittel.
RĂŒckgang pandemiebedingter Ausgaben
Die pandemiebedingten öffentlichen Gesundheitsausgaben sanken laut Statistik Austria gegenĂŒber 2021 um 2,1 Milliarden auf 2,9 Milliarden Euro.
Das sei âvor allem einem starken AusgabenrĂŒckgang im Bereich der Beschaffung, DurchfĂŒhrung und Bereitstellung von Covid-19-Testungen sowie Contact Tracing mit rund 1,1 Mrd. Euro und bei der Beschaffung und Verabreichung der Covid-19-Impfstoffe mit 0,3 Mrd. Euro geschuldetâ.
Auf der anderen Seite seien die öffentlichen Gesundheitsausgaben abseits der pandemiebedingten Aufwendungen ĂŒberdurchschnittlich gestiegen, etwa fĂŒr Behandlungen im niedergelassenen Bereich, in der stationĂ€ren Rehabilitation oder fĂŒr Medikamente und therapeutische Hilfsmittel.
âDies sorgte dafĂŒr, dass die Gesundheitsausgaben insgesamt weiterhin auf hohem Niveau verblieben.â
Laufende private Gesundheitsausgaben nach Posten
Im Segment âlaufende private Gesundheitsausgabenâ machten pharmazeutische Erzeugnisse und medizinische Ge- und VerbrauchsgĂŒter den gröĂten Posten aus. Das Ausgabenvolumen betrug 3,18 Milliarden Euro (28,4 Prozent). 2021 waren es 3,07 Milliarden Euro gewesen, 2020 2,86 Milliarden.
Fast dieselbe Höhe erreichten mit 3,00 Milliarden Euro (26,8 Prozent) die Ausgaben fĂŒr ambulante Gesundheitsversorgung (2021: 2,95 Milliarden; 2020: 2,62 Milliarden). Ebenfalls â knapp â ĂŒber einem Viertel (25,5 Prozent) lag mit 2,86 Milliarden (2021: 2,65; 2020: 2,54) der Anteil der stationĂ€ren Versorgung.
Der Posten âVerwaltung der Gesundheitsversorgung: private Krankenversicherungenâ wird mit 776 Millionen Euro (2021: 781; 2020: 672) oder 6,9 Prozent angegeben. Zu seiner Berechnung werde die âService Chargeâ der Krankenversicherungsunternehmen herangezogen.
âDas Dienstleistungsentgelt fĂŒr Versicherungen setzt sich aus den Positionen der bezahlten VersicherungsprĂ€mien plus KapitalertrĂ€ge der Versicherer, auf die Versicherte Anspruch haben abzĂŒglich (geglĂ€tteter) Versicherungsauszahlungen zusammenâ, erlĂ€utert die Statistik Austria dazu.
Private Krankenversicherung
Ein (RĂŒck-)Blick auf die Zahlen der privaten Krankenversicherung laut Versicherungsverband (VVO): 2022 bildete unter den unmittelbar ausgezahlten Leistungen der Krankenhauskostenersatz mit 930,3 Millionen Euro â das ist ein Anteil von 58,7 Prozent â den gröĂten Einzelposten.
Danach folgten die Kategorien âArztleistungenâ (220,3 Millionen Euro; Anteil: 13,9 Prozent) und âbesondere Untersuchungen, Behandlungen und Heilbehelfeâ (200,4 Millionen Euro; 12,6 Prozent) (VersicherungsJournal 5.6.2023).
Das PrÀmienvolumen betrug 2,59 Milliarden Euro (2021: 2,49 Milliarden; 2020: 2,40 Milliarden).
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