(kunid) Die Krisen der vergangenen Jahre haben Österreichs Eltern risikobewusster gemacht – insbesondere die finanziellen Zukunftsperspektiven für Kinder haben sich aus Sicht der Eltern verschlechtert. Aber: Mobbing und mentale Belastung ihrer Kinder bereiten häufiger Kopfzerbrechen als mögliche körperliche Erkrankungen oder Unfallgefahren des Alltags.
Trotz aller Gefahren dominiert jedoch zumeist das Gefühl, in der eigenen Familie alles gut im Griff zu haben – und, leider auch: finanzielle Vorsorge auf später verschieben zu können. Dies geht aus der aktuellen „Allianz Kindersicherheits-Studie“ hervor.
Unterschiedliches Risikobewusstsein
56 % der Eltern schätzen die heutige Zeit als unsicherer für Kinder ein, nur 16 % als sicherer im Vergleich zu ihrer eigenen Kindheit.
Psychische Belastungen werden von 35 % als Risiko angesehen, körperliche Probleme und Erkrankungen, beispielsweise ausgelöst durch Ernährungsfehler oder Bewegungsmangel, nur von 18 %.
Ein hohes Risikobewusstsein besteht hinsichtlich des Straßenverkehrs (31 %) und des zur Selbstverständlichkeit gewordenen digitalen Lebens, geprägt durch die sozialen Medien (45 %). Zugleich sieht aber die Mehrheit der Eltern in der Digitalisierung mehr Chancen als Risiken für ihre Kinder.
Erstaunlich: Nur 10 % der Eltern haben Angst vor Kinderunfällen in Haushalt oder Freizeit, obwohl jährlich davon rund 100.000 in Österreich geschehen.
Viele Gesundheitssorgen
47 % der Befragten fürchten sich vor einer möglichen psychischen Erkrankung ihres Kindes – und damit mehr als vor allen anderen Krankheiten, ausgenommen Krebs.
„Die Generationen Z & Alpha müssen auf unbeschwerte Kindheit und Geborgenheit verzichten. Eine starke Zunahme von psychischen Belastungen ist festzustellen und seit 2008 führt eine Abfolge von tiefgreifenden gesellschaftlichen Krisen – wie Lehman-Krise, Flüchtlingskrise, Klimakrise, Covid-19, Teuerung, die leistbares Wohnen schwer macht, Ukraine-Krieg und eine folgende tiefgreifende Wirtschaftskrise – zum Dauerstress unserer Kinder“, betont Werner Beutelmeyer, Vorstand des Market-Instituts.
Aber auch im physischen Bereich läuft nicht alles rund: Jedes vierte Kind hat Allergieprobleme, jedes fünfte Kind ist über- oder untergewichtig, jedes siebente Kind nimmt regelmäßig Medikamente.
Gefragt wurde in der Kindersicherheits-Studie auch nach der Einstellung zu einer generellen Impfpflicht für Kinder. Diese polarisiert extrem: 26 % befürworten sie sehr, 25 % lehnen sie strikt ab.
Der Bedarf in Sachen Gesundheitsvorsorge steigt
Fast die Hälfte der Eltern war laut Studie mit ihrem Kind noch nie bei einer Vorsorgeuntersuchung.
Die Zahlen verdeutlichen zudem, dass der Vorsorgebedarf insbesondere für die junge Generation steigt: Im Jahr 2021 war jede zweite in der Allianz Gesundheitsversicherung versicherte Person zwischen Null und 18 Jahren alt und knapp die Hälfte davon wiederum waren Babys im ersten Lebensjahr.
Wenig Effizienz in der finanziellen Kindervorsorge
Bei 84 % der Eltern ist das Risikobewusstsein im Hinblick auf die Zukunft ihrer Kinder durch die aktuellen Krisen gewachsen. Mit besonderer Skepsis sehen die Eltern der finanziellen Absicherung ihrer Kinder durch eine staatliche Alters-Pension entgegen, an deren Effizienz nicht einmal jeder sechste glaubt.
Dennoch halten es nur 30 % der Befragten grundsätzlich für sinnvoll, schon in Kindesjahren mit der Altersvorsorge zu beginnen. Beiseite gelegt wird Geld für den Nachwuchs meistens dennoch, allerdings primär auf ein Sparbuch (67 %) oder in einen Bausparvertrag (50 %).
Gerade in Zeiten extremer Teuerung sollte dies dringend überdacht werden: Unser Geld darf nicht von der Inflation aufgefressen werden – auch im Interesse unserer Kinder.
Ein effektiver Vermögensaufbau für die nächste Generation ist nur möglich, wenn alternative Veranlagungsformen gewählt und damit Ertragschancen des Kapitalmarktes genutzt werden, z.B. mit einer fondsgebundenen Lebensversicherung.
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