(kunid) 18 % der heimischen Arbeitnehmer gaben in einer Umfrage an, praktisch immer, auch bei Krankheit, arbeiten zu gehen. Etwa ein Drittel tut das hin und wieder, ein weiteres Zehntel dann, wenn sich keine Vertretung findet.
Geht man krank arbeiten – was schon schlimm genug ist -, darf man auch die Gefahr chronischer Erkrankungen nicht unterschätzen, warnen Gesundheitsexperten.
Auf die Frage „Krank im Job: Muss das sein?“ sagten 18 % der 729 Teilnehmer einer aktuellen Umfrage der Job-Plattform karriere.at: „Ja, mir bleibt meist nichts anderes übrig.“
Rund ein Drittel geht nach eigenen Angaben „hin und wieder, wenn es wirklich wichtig ist“, auch krank zur Arbeit. 9 % tun dies, wenn sie keine Vertretung finden.
Nur etwas mehr als ein Drittel vertritt den Standpunkt, dass Gesundheit Vorrang hat.
Die Einschätzung der Firmenverantwortlichen
Von den 144 befragten Unternehmensvertretern – darunter Personalmanager, Geschäftsführer und Führungskräfte – antwortete keiner, dass in seiner Firma meist auch trotz Erkrankung gearbeitet werde.
41 % sagten, das komme hin und wieder in wirklich wichtigen Fällen vor, 17 %, nur, wenn keine Vertretung gefunden werde.
42 % der Firmenverantwortlichen geben in der Umfrage dem Wohlbefinden des Personals Vorrang.
Risiko chronischer Erkrankungen
Dass die Mehrheit sowohl auf Arbeitnehmer- als auch Arbeitgeberseite die Gesundheit im Allgemeinen nicht dem Job opfere, sei „positiv zu werten“, kommentiert Thomas Olbrich, Chief Culture Officer bei karriere.at, die Daten.
Aber: Wenn fast ein Fünftel keine andere Wahl sehe, als auch krank zu arbeiten, „müssen dennoch die Alarmglocken schrillen“, fügt er hinzu.
Von der Gefahr chronischer Erkrankungen in Folge von Fahrlässigkeit hätten weder die Betroffenen selbst noch ihre Unternehmen etwas, betont Olbrich.
Hälfte wartet mit dem Auskurieren zu
Eine Studie der Johannes-Kepler-Universität hatte 2018 in einer Umfrage unter 411 Beschäftigten eruiert, dass jeder Zweite im Jahr zuvor Medikamente eingenommen hatte, um arbeiten zu können.
Mit dem Auskurieren warten laut der Studie 46 % oft oder manchmal bis zum nächsten freien Tag. Mehr als 13 % kommen oft oder manchmal trotz ärztlicher Krankschreibung zur Arbeit.
Etwa jeder Achte gab an, bei Krankheit manchmal zuhause weiterzuarbeiten.
Oft aus Kollegialität oder Pflichtgefühl krank zur Arbeit
Am häufigsten werde trotz Krankheit weitergearbeitet, weil man die Kollegen nicht hängen lassen will. Zweithäufigstes Argument: So groß seien die Beschwerden nicht. Auf Platz drei: Pflichtgefühl oder der Glaube, damit die Karriere zu fördern.
Bei jenen, die tatsächlich am häufigsten erkrankt arbeiten, überwögen die „Vermeidungsmotive“: Als Gründe nennen sie Angst vor übler Nachrede, Nachteilen, einem schlechten Eindruck bei Vorgesetzten oder davor, sich rechtfertigen zu müssen.
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