(kunid) Was sind die Gemeinsamkeiten und was sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern rund um das Thema Geldanlage? Dass Frauen beim Thema Geldanlage nicht aktiver werden, kann auch an fehlendem Finanzwissen liegen: Jede vierte Frau und jeder fünfte Mann gaben an, nicht zu investieren, weil sie das Thema nicht verstehen.
Eine Studie von J.P. Morgan Asset Management gibt interessante Einblicke, wie sich Frauen und Männer rund um „das liebe Geld“ unterscheiden.
Für das sogenannte „Income-Barometer“ wurden rund 8.200 Frauen und Männer aus sechs europäischen Ländern zu ihrem Spar- und Anlageverhalten im derzeit herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld befragt.
Zu viele Frauen und Männer setzen auf kaum verzinste klassische Sparformen
Fast genauso viele Frauen wie Männer sparen, nämlich 89,1 % der weiblichen Befragten und 89,4 % der Männer. Und beide Geschlechter legen ihr Geld vorrangig für „schlechte Zeiten“ zurück: 38 % der Frauen sparen für einen möglichen Notfall gegenüber 40 % der Männer.
Dabei setzen beide Geschlechter insbesondere auf Tagesgeldkonten (72,3 % der Frauen und 73,1 % der Männer) sowie Sparbücher (55,2 % der Frauen und 56,3 % der Männer).
Die Inflation fresse allerdings das Ersparte sukzessive auf, meinen Experten.
Frauen mit Nachholbedarf beim Anlegen
Beim Blick auf die Kapitalmarktanlagen zeigt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Während mit 18,4 % nur rund jede fünfte befragte Frau am Kapitalmarkt investiert, ist es bei den Männern mit 30,1 % immerhin fast jeder Dritte.
Auch gaben 21,6 % der befragen Frauen an, dass Sparanlagen unabhängig davon, ob die Zinsen steigen oder fallen, ihre erste Wahl sind. Bei den männlichen Befragten sind dies nur 18,1 % der Befragten.
Frauen suchen zudem deutlich weniger aktiv nach einer Alternative zu Sparanlagen am Kapitalmarkt (11,0 % der weiblichen Befragten im Vergleich zu 18,6 % der Männer) oder haben ihr Anlageverhalten als Reaktion auf die anhaltend niedrigen Zinsen seltener geändert (4,9 % der Frauen im Vergleich zu 9,2 % der Männer).
Jedoch: Frauen haben eine längere Lebenserwartung als Männer und benötigen deshalb auch mehr Geld für ihren Ruhestand. Umso wichtiger ist es, dass sie ihr Geld am Kapitalmarkt für sich arbeiten lassen.
Frauen sind zu vorsichtig bei der Geldanlage
Frauen sind bei der Geldanlage weniger risikobereit als Männer: Mit 44,9 % schätzt sich fast die Hälfte der Frauen als „sehr sicherheitsorientiert“ ein und ist gegenüber 35,4 % bei den Männern deutlich häufiger bereit, auf Ertrag zu verzichten, wenn ihre Ersparnisse möglichst wenigen Schwankungen ausgesetzt sind.
Als „etwas risikofreudig“ bezeichnen sich lediglich 7,6 % der Frauen, während im Vergleich mit 15,6 % ein mehr als doppelt so hoher Anteil der Männer bereit ist, ein gewisses Maß an Schwankungen auszuhalten, um damit von der Ertragskraft des Kapitalmarkts profitieren zu können.
Laut Income-Barometer geben zudem weniger Frauen an, einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont für ihre Geldanlage zu haben: 46,7 % der Frauen können auf ihr Geld drei bis sieben Jahre oder noch länger verzichten, während es bei den Männern 56,5 % sind.
Da sich über die langen Anlagezeiträume die gefürchteten Schwankungen erfahrungsgemäß aufheben, wäre das jedoch sinnvoll.
Sparen allein rechnet sich nicht
Mit 65,1 % wissen zwei Drittel der Frauen nicht, dass Dividenden und Zinszahlungen der Kapitalmarktinvestments unabhängig von Marktschwankungen erfolgen.
Bei den Männern ist es mit 48,8 % immerhin jeder zweite Befragte.
Kurzum: Fragen Sie Ihren Berater! Er kann – gemeinsam mit Ihnen – das für Sie maßgeschneiderte Vorsorge-Paket definieren und schnüren.
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