(kunid) Viele Menschen greifen jetzt zum „vermeintlichen Helfer Ventilator“. Dabei übersehen sie, dass Ventilatoren tatsächlich den Körper sogar zu überhitzen drohen. Diese Gefahr besteht freilich nicht erst bei Außentemperaturen von 35 Grad. Zudem haben Ventilatoren auch noch andere gesundheitsgefährdende Eigenschaften. Kurzum: Finger weg vom Ventilator!
Wir spüren es – und ärgern uns: Im Hitzesommer 2019 sind die Temperaturen viel zu hoch, ja: oft unerträglich.
In vielen Büros sollen Ventilatoren für etwas Abkühlung sorgen. Was aber in der Tat keine allzu gute Idee ist, wie Experten warnen.
Neidvoller Blick ins benachbarte Büro
Die Hitzewelle im heurigen Sommer läuft auf Hochtouren, könnte man sagen.
Und: Viele Menschen wünschen sich hierzulande wieder eine Abkühlung. Jetzt schon, könnte man anfügen.
Man sollte glauben: Wer eine Klimaanlage im Büro hat, darf sich glücklich schätzen.
Neidvoll blicken wir in benachbarte Büros, wo Ventilatoren zumindest für ein wenig Abkühlung sorgen sollen. Doch genau davor – also vor Ventilatoren – warnen Experten immer wieder.
So funktionieren Ventilatoren
Ventilatoren funktionieren eigentlich nach einem ganz einfachen Prinzip: Der Propeller im Inneren sorgt für einen Luftzug, in dem er die Raumluft am Körper vorbeibläst.
Der kalte Luftstrom erleichtert die Wärmeabgabe des Körpers über die Haut – und die Hitze soll so für uns erträglicher werden.
Das ist gesundheitlich auch kein Problem, solange die Temperaturen gemäßigt sind. Und tatsächlich liegt die Betonung auf „gemäßigt“.
Ventilatoren drohen den Körper zu überhitzen
Bei großer Hitze wird dieser Mechanismus jedoch zum Problem, wie Forscher nun herausgefunden haben.
Steigen die Temperaturen nämlich auf 35 Grad und mehr, kann der Körper durch den Luftstrom nicht mehr abkühlen.
Ganz im Gegenteil: Durch die tatsächlich zugeführte warme Luft droht der Körper sogar zu überhitzen, wie britische Forscher in der sogenannten Cochrane-Analyse warnen.
Wenn man exzessiv schwitzt und zu wenig trinkt, kann der Körper schnell dehydrieren. Vor allem für ältere Menschen kann das schnell gefährlich werden, erklären die Forscher.
Zugluft fördert Erkältungen
Doch auch bei Temperaturen unter 35 Grad raten Gesundheitsexperten davon ab, sich Zugluft auszusetzen. Sei es, dass diese durch Ventilatoren, aber auch durch Klimaanlagen sowie offene Fenster und Türen entsteht.
„Im Sommer sind viele Menschen erkältet, weil sie permanent in einem leichten Durchzug sitzen“, sagt Angela Schuh, Professorin für medizinische Klimatologie an der Ludwig-Maximilians Universität München.
Wenn die Luft auf den Hals trifft, sinkt die Temperatur in der Rachenschleimhaut. Viren, die man bereits im Körper hat, haben dann „bessere Lebensbedingungen“. Die Folge kann eine Erkältung sein.
Außerdem sorgt Zugluft für Muskelverspannungen.
Zugluft meiden
Zugluft sollten Menschen deshalb möglichst meiden – etwa, indem sie den Ventilator nicht direkt auf sich richten oder gleich gar nicht anschalten.
Wer der Zugluft – ob im Büro oder sonst wo – aber nicht entkommt, dem rät Prof. Schuh, sich mit entsprechender Kleidung, etwa einem Tuch, zu schützen. Vergessen Sie auch nicht auf eine Kopfbedeckung.
Kommen Sie gut durch den Sommer!
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