(kunid) Frauen bekommen derzeit in Österreich um 34 Prozent weniger Pension als Männer. Eine geringere Entlohnung, die Kindererziehung und eine etwaige Pflegetätigkeit gelten dafür als Hauptursachen.
Anlässlich des Weltfrauentags vergangener Woche hat sich auch die UNIQA die Frage gestellt, wie geschlechtergerecht unsere Gesellschaft heutzutage eigentlich ist.
In den Erzählungen von Anna und Miriam werden viele Fragen danach beantwortet – und vor allem wird aufgezeigt: Anna und Miriam müssen versicherungstechnisch vorsorgen.
So schaut?s in Österreich mit der Geschlechtergerechtigkeit aus
Anna und Miriam sind beide Ende 20, stehen im Berufsleben und denken über die Zukunft nach. Beim gemeinsamen Nachdenken, wie es später einmal sein wird, landen sie unwillkürlich beim Thema Pension.
Und dann macht es klick: „Ist unser Pensionssystem geschlechtergerecht?“, fragen sich die beiden. „Gibt es einen Grund, warum wir so viel weniger Pension bekommen als unsere Partner oder Arbeitskollegen?“
Frauen bekommen im Schnitt tatsächlich um 34 Prozent weniger Pension als Männer. 539 Euro betrug 2017 in Österreich der Gender-Pension-Gap – also der Unterschied zwischen Pensionen für Männer und Frauen.
Während der durchschnittliche männliche Pensionist jedes Monat 1.577 Euro auf seinem Konto vorfindet, liegt die durchschnittliche Alterspension von Frauen bei lediglich 1.038 Euro.
Die Ursachen für die Schlechterstellung der Frauen
Die Ursache dafür liegt nicht nur in der Basisentlohnung – Frauen verdienen in Österreich im Durchschnitt nach wie vor weniger als Männer.
Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von der geschlechtsspezifischen Diskriminierung bei der Entlohnung bis zur grundlegenden Tendenz, dass Frauen häufiger Beschäftigungen mit geringen Verdienstmöglichkeiten nachgehen. Eine weitere, ganz wesentliche Rolle spielt das Arbeitszeitmodell. In Österreich arbeiten 48 Prozent aller erwerbstätigen Frauen in Teilzeit – bei Männern sind es nur zwölf Prozent.
Höhere Teilzeitquoten von Frauen stehen in direkter Verbindung mit einer geringeren Pension. Und hier spielt nicht nur die Kindererziehung eine Rolle, sondern genauso die Pflege von Angehörigen. Beides, nach wie vor, primär Aufgabe der Frauen.
Die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen wird in der Altersgruppe zwischen 25 und 49 Jahren von 55 Prozent der Frauen als Grund für Teilzeitbeschäftigung genannt.
Annas Pension wird bis knapp 380 Euro geringer ausfallen
Anna ist 29 Jahre und hat eine berufsbildende höhere Schule abgeschlossen. Seit 10 Jahren arbeitet sie als Vollzeit-Bürokraft und verdient derzeit 1.710 Euro netto pro Monat.
Arbeitet sie auch in Zukunft weiterhin Vollzeit, darf sie aus heutiger Sicht damit rechnen, dass das auch in etwa ihrer Pension entsprechen wird.
Spannend wird es aber beim Vergleich mit ihrem fiktiven Arbeitskollegen Anton. Er hat zwar die gleiche Ausbildung, darf aber bei gleicher Arbeit aufgrund ungleicher Entlohnung von 140 Euro mehr Pension ausgehen.
Anna denkt über Kinder nach. Und da wird der Unterschied richtig deutlich: Je länger Anna in Karenz bleibt bzw. Teilzeit arbeitet, umso größer wird der Unterschied. Steigt sie nach zwölf Jahren – erst fünf Jahre Karenz, dann Teilzeit – wieder voll ins Berufsleben ein, weiß sie schon heute: Ich bekomme bis zu 376 Euro weniger Pension.
Miriam wird später einmal gut 600 Euro pro Monat weniger haben
Auch Miriam ist 29 Jahre alt. Sie hat ein Studium absolviert und verdient monatlich netto 1.913 Euro. Bei ununterbrochener Vollzeitbeschäftigung darf Miriam mit einer Pension von gut 2.080 Euro rechnen.
Sie denkt ebenfalls über die Gründung einer Familie nach, weiß aber gleichzeitig auch: Steigt sie nach zwölf Jahren – erst fünf Jahre Karenz, dann Teilzeit – wieder voll ins Berufsleben ein, sinkt ihre Pension auf knapp 1.700 Euro. Moritz, der Vater der beiden Kinder, hat ebenfalls studiert und einen ähnlichen Beruf wie Miriam – und am Ende um gut 600 Euro mehr Pension als Miriam.
Teilzeitbeschäftigung von Frauen und Kindererziehung sind in Österreich weiterhin eng verknüpft. Finanzielle Auswirkungen auf die Altersvorsorge werden in Gesellschaft und Politik jedoch zumeist ausgeblendet. Das führt zu deutlichen Unterschieden der Pensionen zwischen Männern und Frauen.
Anna und Miriam fragen sich daher zu Recht: Ist das Pensionssystem geschlechtergerecht? Wenn Anna und Miriam das Gefühl haben: das ist nicht der Fall! – suchen sie am besten ihren Versicherungsberater oder ihre Versicherungsberaterin auf, die erklären ihnen, wie sie für ihre private Pension bestmöglich vorsorgen können.
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