(kunid) Nach einem Monat war bereits die Hälfte des Fördertopfes geleert: Die Förderung für Photovoltaik-Kleinanlagen seitens der Bundesregierung wird heuer besonders stark nachgefragt, zumal die Förderung beinahe um die Hälfte zusammengestrichen worden ist.
Die Nachfrage nach der Förderung für Kleinanlagen bis fünf kWp aus dem Klima- und Energiefonds ist heuer extrem stark. Zur Einordnung: Die Spitzenleistung von Photovoltaik-Modulen wird in der Einheit kWp (Kilowatt peak) angegeben. Die Module werden dabei mit einer Strahlungsleistung von 1.000 Watt pro Quadratmeter bestrahlt. Das Strahlungsspektrum entspricht dabei dem Spektrum des Sonnenlichts, die Modultemperatur beträgt 25 Grad.
Die Hälfte des Fördertopfes war bereits einen Monat nach der Ausschreibung, welche am 29. Mai 2018 startete, zur Hälfte geleert. Viele, die sich überlegen, eine Photovoltaik anzuschaffen, sind also nun doppelt aufgefordert. Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PVA), sagt in diesem Zusammenhang: „Die Förderung schmilzt weg wie ein Schneemann im Juli!“
Förderung jetzt sichern
Die Hauptursache dieses raschen Aufbrauchens des Fördertopfes besteht laut PVA in der Kürzung des Fördervolumens von 8 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 4,5 Millionen Euro heuer. Der Bundesverband Photovoltaic Austria erinnert daran, dass die österreichische Bundesregierung in ihrem Regierungsprogramm die 100-Prozent-Versorgung mit erneuerbarem Strom bis zum Jahr 2030 versprochen hat und dies in einem Regierungsbeschluss vom 28. Mai 2018 bestätigt hat. PVA-Generalsekretärin Vera Immitzer meint dazu: „Damit hat die Regierung zwar ein großes Versprechen gegeben, aber eine gegenteilige Handlung gesetzt!“ Nach Ansicht von Vera Immitzer wird sich heuer in Österreich die installierte Leistung gegenüber 2017 annähernd verdoppeln. Der Grund dafür liegt in der kleinen Ökostromnovelle, die noch von der Vorgängerregierung beschlossen wurde.
Baldige Ausschöpfung
Der PVA schätzt die vollständige Ausschöpfung des Fördervolumens ungefähr mit 15. August 2018 ein. Da sich gegen Ende eines Förderzeitraums der Andrang erfahrungsgemäß verstärkt, wird empfohlen, den Förderantrag alsbald zu stellen.
„Sonnenstromwende JETZT – Gut Ding braucht Eile“
Der PVA sah sich veranlasst, die Petition „Sonnenstromwende JETZT – Gut Ding braucht Eile“ unter www.pvaustria.at/sonnenstromwende ins Leben zu rufen, die als Weckruf an die Regierung gedacht ist, und die aus drei Hauptforderungen besteht.
Die Forderungen im Detail
Die erste Hauptforderung betrifft die Einhaltung der Versprechen der Bundesregierung, die Eigenstromnutzung zu entsteuern. Zweitens wird eine klare Darstellung des geplanten 100.000-Dächer-Programms gefordert, um dem Errichter-Gewerbe somit Planungssicherheit zu gewährleisten. Und drittens sollte aus Sicht der PVA die Kleinanlagenförderung zumindest auf das Niveau des Vorjahres angehoben werden. Dazu Hans Kronberger: „Leidtragend ist unter anderem das Errichter-Gewerbe, für das durch die Stop-and-Go-Förderungen kurzfristig ein größeres Auftragsvolumen entsteht und danach die entsprechenden PV-Spezialisten wieder entlassen werden müssen.“
Wenn Sie also schon lange planen, auf ihrem Dach eine Photovoltaik-Anlage zu errichten, sollten sie jetzt rasch agieren: Noch sind Förderungen im Topf des Klima- und Energiefonds vorhanden. Noch.
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