(kunid) Fußball ist hierzulande zweitgefährlichster Breitensportart: Fußballverletzungen haben in den letzten drei Jahren um ein Viertel zugenommen, insbesondere Kopfverletzungen werden immer häufiger. Weil die staatliche Unfallversicherung bei Freizeitunfällen dieser Art aussteigt, braucht es eine private Unfallversicherung.
Ob der FC Liverpool wohl das Champions League-Finale gegen Real Madrid gewonnen hätte, wäre Sturmtank Mohamed Salah nicht von Reals Brutalo-Verteidiger Sergio Ramos derart unschön gestoppt worden? Wir erinnern uns: Ramos verdrehte Salahs Arm und ließ sich auf diesen fallen: Salah musste das Spielfeld verletzungsbedingt verlassen.
Im ersten Gruppe A-Spiel der WM 2018 wurde Salah noch geschont, in der Begegnung gegen Gastgeber Russland war er aber schon wieder in der Startelf aufgestellt, und konnte auch einen Elfmeter verwandeln, allein das reichte nicht: Russland bezwang Ägypten mit 3:1, das schon in der Vorrunde ausschied.
Während Fußballfans diese WM in Russland also mit Begeisterung verfolgen, darf nicht übersehen werden, dass das Spiel auf den heimischen Plätzen ständig seinen Tribut fordert. Pro Tag landen durchschnittlich 128 Personen nach einem Match im Spital, Hobbykicker genauso wie Vereinsspieler, so das Ergebnis einer aktuellen Allianz Unfallanalyse.
Ohne private Unfallversicherung drohen massive Kosten
Fußball ist damit nach dem Skifahren die zweitgefährlichste Breitensportart, die die Österreicher – Damen wie Herren – betreiben: Für rund 8 Prozent aller Spieler endet die Jagd nach dem runden Leder im Laufe eines Jahres mit einer erheblichen Verletzung.
Die staatliche Unfallversicherung greift bei Freizeitunfällen dieser Art nicht, warnt Silke Zettl, Versicherungsexpertin der Allianz. Ohne private Unfallversicherung können massive finanzielle Belastungen für die Betroffenen die Folge sein.
Bewegungsapparat ist am meisten gefährdet
46.900 Österreicher verletzten sich laut Angaben des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im vergangenen Jahr beim Kicken derart, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Im Lauf der letzten drei Jahre stieg diese Zahl um fast ein Viertel.
90 Prozent aller Verletzungen betreffen den Bewegungsapparat, naturgemäß überwiegend die Beine. Muskel-, Bänder- und Sehnenverletzungen passieren laut Statistik am häufigsten, gefolgt von Knochenbrüchen und Prellungen. Auch Kopfverletzungen nahmen in den letzten Jahren deutlich zu und liegen bereits bei etwa fünf Prozent.
Fußball wird immer kampfbetonter
Fußball wird heute auch im Amateur- und Hobbybereich wesentlich körperbetonter als früher gespielt. Laut KFV geschehen rund ein Drittel der Verletzungen im direkten Kontakt mit einem Gegenspieler – ein Wert, den man sonst nur aus Kampfsportarten kennt.
Kein Wunder also, dass bereits jeder zehnte Leistungsfall in der Unfallversicherung der Allianz auf Fußball zurückzuführen ist.
Wichtig ist eine realistische Einschätzung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit, unbedingt aber ein umfangreiches Aufwärm- und Dehnprogramm, betonen Sportmediziner immer wieder: Vom Bürostuhl direkt aufs Spielfeld zu wechseln und den Stars nachzueifern, kann leicht schief gehen.
Private Unfallversicherung als Vorsorge
Zu empfehlen ist den rund 600.000 Personen, die in Österreich regelmäßig Fußball spielen, davon knapp ein Viertel in den 2.217 Vereinen des Landes, jedenfalls eine entsprechende Unfallvorsorge.
Auch, wer nur hin und wieder seine Fußballschuhe anzieht, sollte seine Versicherungssituation überdenken, damit einem eventuellen Sportunfall nicht auch noch ein finanzieller Schaden folgt.
Was Fußballfans noch interessieren könnte
Fans der deutschen Bundesliga wird die Seite fussballverletzungen.com sicher interessieren. Hier gibt es spannende Statistiken, beispielsweise die Verletzungstabelle 2017/18.
Demzufolge schneidet der Rasenball Leipzig am besten ab: Mit durchschnittlich „nur“ 27,05 Verletzungstagen pro Spieler liegen die Leipziger auf Platz eins. Hoffenheim ist Gesamtjahres-Zweiter mit deutlichem Abstand (33,86 Verletzungstage pro Spieler), selbst wiederum nur knapp vor Leverkusen (34,15 Tage/Spieler).
Die Bayern liegen mit durchschnittlich 51,14 Fehltagen pro Spieler auf einem Mittelfeldplatz (11. Rang) und Borussia Mönchengladbach ist mit 68,68 Ausfalltagen pro Spieler endgültig am Tabellenende angekommen. Zum Vergleich: Unter Lucien Favre hatte das Team 2014/15 noch am besten abgeschnitten.
Die dritte Halbzeit gehört nicht im Spital ausgetragen: Fußball gehört aufs Spielfeld, dort regiert „König Fußball“.
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