(kunid) Weltweit sind rund 322 Millionen Menschen beziehungsweise 4,4 Prozent aller Menschen von einer Depression betroffen, so die Weltgesundheits-Organisation WHO – Tendenz steigend. Für Österreich liegt der Anteil laut des Österreichischen Bündnisses gegen Depression sogar noch höher, nämlich bei rund fünf Prozent, das sind mehr als 400.000 Betroffene. Laut Gesundheitsexperten erkranken sogar bis zu 20 von 100 Menschen im Laufe ihres Lebens hierzulande an einer Depression. Die gute Nachricht: In aller Regel lässt sich eine Depression gut behandeln.
Eine Depression, auch wenn der Begriff umgangssprachlich oftmals anders verwendet wird, ist mehr als eine alltägliche Schwankung des Befindens oder eine kurzfristige Phase der Niedergeschlagenheit – es ist eine Krankheit und kann jeden treffen. Eine unbehandelte Depression kann mitunter massive Auswirkungen auf das private und berufliche Leben des Betroffenen, aber auch der Angehörigen haben.
Doch um eine Depression erfolgreich zu behandeln, muss sie beim Betroffenen erst einmal erkannt werden. Für die Betroffenen und die Angehörigen ist es daher wichtig zu wissen, wann man von einer Depression spricht.
Wann ist es eine Depression?
Nach Angaben des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) sind die drei wichtigsten Symptome der „Interessenverlust und die Freudlosigkeit“, eine „depressive, gedrückte Stimmung“ und eine „Antriebslosigkeit und schnelle Ermüdung“. Zudem sind weitere Anzeichen möglich, wie geringer Appetit, Schlafstörungen, Suizidgedanken oder -handlungen, Schuldgefühle und Gefühle von Wertlosigkeit oder verminderte Konzentration.
Wenn mindestens zwei Hauptsymptome und zwei Zusatzsymptome über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen vorhanden sind, drängt sich eine entsprechende Diagnose auf. Je mehr Symptome zusammenkommen und je ausgeprägter diese sind, desto schwerer ist die Depression, wobei allgemein zwischen einer leichten, einer mittleren und einer schweren Depression unterschieden wird.
Der Webauftritt der Initiative Bündnis gegen Depression, welche unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen (BMGF) steht, geht unter anderem auf die Symptome, die Ursachen, den Verlauf und die Behandlungs-Möglichkeiten einer Depression ein. Zudem enthält die Website einen kostenlosen und anonym durchzuführenden Selbsttest, mit dem sich eine Depression (leichter) erkennen lässt.
Hilfe für Betroffene
Wird die Erkrankung frühzeitig als solche erkannt, lässt sie sich in den meisten Fällen gut behandeln, wobei die Therapie sowohl eine medikamentöse als auch eine psychotherapeutische Behandlung umfassen kann. Der erste Schritt ist dabei der wichtigste, nämlich der Gang zum Arzt oder Psychotherapeuten, betonen die Experten des ÄZQ, wobei es helfen kann, hierbei eine Vertrauensperson mitzunehmen.
In akuten Notfällen können sich Betroffene an die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.at) entweder online oder unter der Notrufnummer 142 wenden. Weitere Anlaufstellen für Betroffene sind unter www.buendnis-depression.at, dem Webportal der Initiative Bündnis gegen Depression, aufgelistet.
Das genannte Webportal der Initiative Bündnis gegen Depression enthält auch Tipps für Angehörige von depressiv Erkrankten, unter anderem worauf man beim Umgang mit einem Betroffenen achten sollte. Ausführliche Informationen und hilfreiche Ratschläge für Betroffene und Angehörige finden sich zudem im kostenlos downloadbaren 129-seitigen Buch „Von der Depression zur Lebensfreude“, das vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungs-Träger herausgegeben wurde.
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