(kunid) Die derzeit starke Zuwanderung verschiebt laut Statistik Austria den bisher erwarteten Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter um einige Jahre. Dennoch: Ab 2022 erreichen die Babyboom-Jahrgänge das Pensionsalter. Der Prognose zufolge wird dadurch der Bevölkerungsanteil der ab 65-Jährigens bis Ende des Jahrhunderts knapp 30 Prozent betragen – derzeit sind es weniger als 19 Prozent. Umgekehrt werde der Anteil der Erwerbstätigen kontinuierlich abnehmen.
8.739.130 Menschen lebten letztes Jahr in Österreich, und jährlich wächst die Bevölkerung um rund ein Prozent. Dies zeigen, wie die Statistik Austria vor Kurzem berichtete, aktuelle Daten und Prognosen. Der Zuwachs gehe in erster Linie auf verstärkte Zuwanderung zurück, zu einem guten Teil derzeit auch auf Asylwerber. 2015 seien insgesamt 214.400 Zugewanderte und 101.300 Abgewanderte registriert worden – ein Wanderungsgewinn also von 113.100 Personen.
Der Saldo aus Geburten und Sterbefällen ergab 2015 einen geringen Geburtenüberschuss von 1.300 Personen. Die Statistiker schätzen, dass Österreich gegen Ende 2020 die Neun-Millionen-Einwohner-Marke „knacken“ wird. Zehn Jahre später sollen es 9,43 Millionen sein.
Bevölkerungsrückgang um einige Jahre verschoben
Die aktuell starke Zuwanderung verschiebe den bisher erwarteten Rückgang der Bevölkerung im Erwerbsalter zwischen 20 und 65 Jahren um einige Jahre, heißt es von der Statistik Austria. 2015 gehörten 5,34 Millionen Personen zu dieser Altersgruppe, die als „Erwerbspotenzial“ tituliert wird.
Bis 2022 werde sich das Erwerbspotenzial um vier Prozent auf 5,57 Millionen erhöhen. „Danach werden jedoch mit den Babyboomern der 1960er-Jahre deutlich mehr Personen ins Pensionsalter übertreten, als Jugendliche aus der Ausbildung beziehungsweise Zugewanderte hinzukommen.“
Dementsprechend werde die Zahl der potenziellen Erwerbspersonen in den 2030er-Jahren leicht unter das derzeitige Niveau sinken, über den gesamten Prognosezeitraum bis 2080 aber mehr als 5,1 Millionen Personen betragen.
Die Gruppe „65 plus“ wächst
Die Zuwanderung bewirkt, dass Österreich weniger schnell altert. Bei der Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 19 Jahren erwarten die Statistiker in den nächsten 20 Jahren einen Anstieg um zehn Prozent von 1,69 (2015) auf 1,86 Millionen (2035). „Zu diesem Plus tragen sowohl die zuwandernden unter 20-Jährigen als auch Geburten der Immigrantinnen bei. Gäbe es ab sofort keine Zuwanderung nach Österreich, würde die Zahl der Kinder und Jugendlichen bis 2035 um neun Prozent auf 1,54 Millionen absinken.“
Auf der anderen Seite spricht die Prognose von hohen Zuwächsen bei der Gruppe der über 65-Jährigen. „Seit der Jahrhundertwende treten zahlenmäßig immer stärker besetzte Generationen ins Pensionsalter über“, so die Statistik Austria.
In der jüngeren Vergangenheit seien dies die Geburtsjahrgänge um 1940 gewesen, in Zukunft würden es die Babyboom-Jahrgänge der 1950er- und 1960er-Jahre sein. Und: „Auch durch Zugewinne bei der Lebenserwartung und das Aussterben der Kriegsgenerationen werden anteilsmäßig mehr Menschen als früher ein höheres Alter erreichen.“
Bis Ende des Jahrhunderts knapp 30 Prozent ab 65 Jahre alt
Derzeit sind 18,5 Prozent der Österreicher 65 Jahre alt oder älter. Laut Prognose wird dieser Anteil 2024 die 20-Prozent-Marke überschreiten, 2040 bereits über die 25-Prozent-Marke geklettert sein und gegen Ende des 21. Jahrhunderts nahe bei einem Wert von 30 Prozent liegen.
Umgekehrt sinkt der Anteil des „Erwerbspotenzials“ kontinuierlich. Während er derzeit 61,9 Prozent beträgt, wird er laut Vorhersage nach 2025 unter 60 Prozent sinken und sich gegen Ende des Jahrhunderts bei knapp 52 Prozent bewegen.
„Gäbe es keine Zuwanderung, würde der Anteil des Erwerbspotenzials langfristig auf 47 Prozent sinken, während der Anteil der Bevölkerung im Pensionsalter bis 2080 auf 36 Prozent anwachsen dürfte“, so die Statistik Austria.
Die Folgen dieser demografischen Entwicklung für den Einzelnen
Aufgrund der demografischen Entwicklung gibt es immer weniger Einzahler in das Pensionssystem, die Zahl der Empfänger von Alterspensionen steigt jedoch weiter an. Doch schon heute ist die Höhe der gesetzlichen Alterspension niedriger als das letzte aktive Erwerbseinkommen eines Beschäftigten, bevor er in Pension geht.
Wer auch im Alter nicht auf seinen bisherigen Lebensstandard verzichten möchte, sollte daher frühzeitig eine sinnvolle Altersvorsorge aufbauen.
Ein Versicherungsfachmann kann im Rahmen einer Beratung ermitteln, wie hoch die finanzielle Lücke zwischen dem bisherigen Erwerbseinkommen und der zu erwartenden Pension sein wird. Die Versicherungswirtschaft bietet bedarfsgerechte Lösungen an, um solche Lücken zu schließen.
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