(kunid) Häufige Nutzungsszenarien betreffen Texterstellung, Chatbots und Sprachassistenten. Bedenken werden besonders im Hinblick auf den Datenschutz geäußert. Mehr als die Hälfte rechnet damit, dass sich KI auf ihren Arbeitsalltag auswirken wird – ein Teil sieht das mit Sorge.
Wie beeinflusst Künstliche Intelligenz bereits den Arbeitsalltag der Europäischen Bevölkerung? Wie denkt sie über KI? Das wollte die Unternehmensberatung EY mittels einer Umfrage herausfinden.
Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher gegenüber KI positiv eingestellt
Überwiegend begegnet man der KI offenbar aufgeschlossen: Auf einer fünfstufigen Skala beschreiben im Länder-Durchschnitt 27 % der Befragten ihre Einstellung dazu als „sehr“, weitere 43 % als „eher“ positiv, 20 % als neutral; die übrigen 10 % sind eher oder sehr negativ gestimmt.
Österreich liegt hier mit seinen 22 % „sehr“ im Europa-Schnitt und 42 % „eher“ positiv Eingestellten leicht unter dem Schnitt; 13 bzw. 3 % sehen KI eher oder sehr negativ.
Die Stimmung in Österreich hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage im ersten Halbjahr 2024 aber deutlich aufgehellt. Damals waren nur 12 % „sehr“ und 40 % „eher“ positiv eingestellt, und 25 % standen der KI eher oder sehr negativ gegenüber.
Vier Fünftel haben (eher) positive Erfahrungen gemacht
Tatsächlich genutzt haben Künstliche Intelligenz – zum Beispiel ChatGPT, aber auch Dienste wie den Übersetzer DeepL – in den letzten zwölf Monaten 73 % (2024: 69 %).
Mehr als ein Drittel (37 %) hat bereits KI privat genutzt, 13 % nur beruflich, 23 % privat und beruflich.
Dabei schneidet die KI im Urteil der Österreicherinnen und Österreicher mehrheitlich gut ab: 21 % bewerten ihre Erfahrungen als „ausnahmslos positiv“, 58 % als immerhin „eher positiv“. Für 17 % war sie eher, für 4 % sehr negativ. Auch in diesem Punkt zeigt sich gegenüber 2024 eine Verbesserung.
Häufigster Einsatzzweck von KI ist laut der Umfrage die Texterstellung, beispielsweise mit Hilfe von ChatGPT: 60 % gaben an, sich in diesem Zusammenhang mit KI befasst zu haben. Chatbots und Sprachassistenten nannten jeweils rund vier von zehn Befragten.
Bedenken vor allem in puncto Datenschutz
Wo sehen die Befragten „die größten Herausforderungen und Chancen“ beim Einsatz von KI im Alltag und auf dem Arbeitsmarkt?
Ergebnis: An der Spitze stehen mit 37 % Datenschutzbedenken, gefolgt von ethischen Problemen (28 %), Arbeitsplatzverlagerung und regulatorische Compliance (je 25 %). 24 bzw. 23 % sehen KI als Mittel für gesteigerte Effizienz und Ressourcenoptimierung.
Mehr als die Hälfte glaubt, dass sich KI auf ihre Arbeit auswirken wird
Etwa die Hälfte glaubt, dass ihre Arbeit von den Entwicklungen rund um KI betroffen sein wird (13 %: „Ja, sehr stark“, 42 %: „Ja, teilweise“). 27 bzw. 13 % glauben, dass das kaum oder gar nicht der Fall sein wird. 5 % trauen sich kein Urteil zu. Besorgt ist von jenen 55 %, die ihre Arbeit betroffen sehen, knapp die Hälfte (40 %).
Zwei Drittel aller österreichischen Befragten erwartet aufgrund der KI sinkenden Personalbedarf in Unternehmen: ein Fünftel (21 %) rechnet „definitiv“ damit, weitere 45 % „eher“.
„Der Anteil derjenigen, die die Möglichkeiten dieser Technologie aktiv nutzen, wächst stetig“, sagt Susanne Zach, AI & Data Lead Partnerin bei EY Österreich. In vielen Branchen sei der Umgang mit KI bereits eine Voraussetzung.
Gleichzeitig machten die von KI generierten Ergebnisse vielen Mitarbeitenden deutlich, wozu diese heute schon in der Lage sei. „Klar ist: Es wird immer eine menschliche Kontrollinstanz brauchen. KI wird Mitarbeitende nicht einfach ersetzen“, so Zach.
Die Frage nach der Produktivitätssteigerung
Ein Fazit zur bisherigen KI-Nutzung: Hat die KI eigentlich die Produktivität verbessert? Die Antworten fallen je nach Perspektive unterschiedlich aus.
Von den Mitarbeitenden gaben 19 % an, KI habe die Produktivität des Managements gesteigert. Von den Befragten in Managementposition gaben hingegen 47 % an, KI habe die Produktivität der Mitarbeitenden gesteigert.
Rund die Hälfte gab an, sich privat und/oder beruflich im Bereich der KI weiterzubilden. Dass die im Unternehmen oder in der Organisation gebotene Hilfe und Schulung in Sachen KI ausreicht, finden nur 19 %; 36 % meinen, „es könnte mehr sein“; 27 % sagen definitiv nein, es wird zu wenig geboten.
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