(kunid) Bei allen Unfallarten sind 2024 in Österreich 804.500 Personen mit Wohnsitz in Österreich so schwer verletzt worden, dass sie in einem Spital behandelt werden mussten (+ 3 Prozent).
Der größte Teil der Verletzten (600.400) verunglückte laut KFV-Studie im Haushalts- und Freizeitbereich.
Laut dem österreichischen Versicherungsverband VVO könnte durch vermehrte Prävention viel Leid verhindert und auch das staatliche Sozialsystem spürbar entlastet werden. Die privaten Versicherer selbst haben zuletzt in der Unfallversicherung Leistungen in Höhe von 840 Millionen Euro pro Jahr erbracht.
Mehr Unfälle
Laut aktueller Befragung ist 2024 die Zahl der in den Spitälern ambulant oder stationär behandelten Verletzten bei allen Arten von Unfällen um 3 % auf 804.500 gestiegen.
Allein die Behandlungskosten dafür – also ohne volkswirtschaftliche Gesamtrechnung – belaufen sich auf 2,74 Milliarden Euro (+ 5 %).
Überproportional starker Anstieg bei Unfällen im Kindesalter
Der überwiegende Teil der Verletzten resultierte 2024 aus Unfällen im Haushaltsbereich (335.400 Verletzte) und Freizeitbereich (265.000).
Auf den Arbeits- und Schulbereich entfielen 112.000 Verletzte und auf Verkehrsunfälle 92.100 Verletzte (davon ca. 60 % polizeilich registriert). „Eine besonders traurige Entwicklung gibt es bei den Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren, denn dort ist die Anzahl der Verletzten überproportional stark um 5 % auf fast 122.000 gestiegen“, erklärt KFV-Direktor Christian Schimanofsky.
Die meisten Verletzten im Kindesalter (41 %) gibt es im Haushaltsbereich, während unter den Jugendlichen der Freizeitbereich (inklusive Freizeitsport) mit 48 % am häufigsten zu Verletzungen führt. Im Seniorenalter dominieren dann wieder ganz klar die Haushaltsunfälle (67 %).
Freizeitunfälle können auch gravierende finanzielle Folgen haben
Die hohe Zahl an Verletzten im Sport- und Freizeitbereich birgt neben der menschlichen Komponente auch ein hohes finanzielles Risiko für die Betroffenen. Denn anders als Arbeitsunfälle oder Unfälle im Schulbereich fallen Freizeitunfälle nicht in die Zuständigkeit der gesetzlichen Unfallversicherungsträger.
Die Primärversorgung der Verletzungen ist durch die gesetzlichen Krankenversicherungen zwar für ihre Versicherten auch bei Freizeitunfällen abgedeckt, bei dauerhafter Invalidität und bei beruflichen Rehabilitationsmaßnahmen erfolgt jedoch keine Leistung seitens der gesetzlichen Unfallversicherung.
„Besonders folgenschwer ist ein Freizeitunfall mit Invaliditätsfolgen bei Kindern. Was viele Eltern nicht wissen, ist, dass Kinder erst mit dem letzten Kindergartenjahr oder mit Schulbeginn gesetzlich unfallversichert sind – und das auch nur am Weg dorthin und nach Hause bzw. im Kindergarten und in der Schule selbst. Aber auch für Berufstätige können die Folgen eines Unfalls gravierend sein, weil unfallbedingte Langzeitfolgen oft mit deutlichen Einkommenseinbußen einhergehen. Und genau in diesen Fällen kommen die Leistungen der privaten Unfallversicherung zum Tragen“, erklärt Dr. Ralph Müller, Vizepräsident des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.
Bei Unfällen im Ausland können Spitalsbehandlungen in manchen Ländern ebenfalls sehr teuer werden.
Private Unfallversicherer erbringen Leistungen von 840 Mio. Euro pro Jahr
Für die bestmögliche Absicherung und um die hohen Folgekosten von Unfällen zu vermeiden, vertrauen daher immer mehr Menschen in Österreich auf private Unfallversicherungen, wobei sich die steigenden Unfallzahlen auch in diesem Sektor bereits seit längerem bemerkbar machen.
Christian Eltner, Generalsekretär des VVO, erklärt dazu: In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Schadens- und Leistungsfälle in der privaten Unfallversicherung in Österreich in Summe um 26 % auf knapp 259.200 Fälle im Jahr 2023 gestiegen. Die erbrachten Leistungen haben sich sogar überproportional stark um 47 % auf 840 Millionen Euro erhöht.
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