(kunid) Die Erste Bank und die Wiener Städtische haben gerade ihre aktuelle Vorsorgestudie präsentiert, die vom Marktforschungsinstitut Imas erhoben wurde.
Zum wiederholten Male zeige sich die Grundstimmung unterkühlt, so Studienautor Paul Eiselsberg. Sie befinde sich zwar nicht mehr am Tiefpunkt, aber weit weg von jener vor dem Jahr 2020. Jüngere Menschen und jene mit höherer Bildung würden aber zuversichtlicher auf 2025 blicken.
Als weiteres „Kernergebnis“ sieht Eiselsberg, dass 57 % eine wirtschaftliche Verschlechterung erwarten, nur 9 % rechnen mit einer Verbesserung. Wichtigstes Thema für die Österreicher ist seit zehn Jahren die Gesundheit, hohen Stellenwert hat auch die Vorsorge.
Risiko der Altersarmut ist bekannt
Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen, ging auf den demografischen Wandel ein: 54 % der Befragten verbinden damit „eher Negatives“, nur 8 % „eher Positives“.
Und tatsächlich müssen immer weniger Erwerbstätige die Pensionen erwirtschaften, so Brandtmayer: Dies werde auf Dauer ohne Reformen nicht leistbar sein. Es geht deshalb darum, Bewusstsein für die Notwendigkeit von Vorsorge zu schaffen, um den Lebensstandard im Alter halten zu können.
Die Österreicher sind sich aber des Risikos von Altersarmut durchaus bewusst: 10 % schätzen das Risiko, in der Pension davon betroffen zu sein, als sehr hoch, 33 % als eher hoch ein, wobei Frauen dieses Risiko für sich höher sehen.
Als Maßnahmen zur Reduktion der Altersarmut erachten es 83 % als sinnvoll, selbst Vorsorge zu betreiben und möglichst frühzeitig damit zu starten. Und 79 % wünschen sich eine umfassende staatliche Förderung der privaten Altersvorsorge.
Pension wird nicht reichen
Rund jeder zweite Studienteilnehmer (478 von 1.000) gibt an, sein aktuelles Guthaben am persönlichen Pensionskonto zu kennen, so ein weiteres Ergebnis der Befragung. Mit diesem Betrag zeigen sich allerdings 44 % eher nicht oder überhaupt nicht zufrieden.
Vor allem Frauen (48 %) zeigen sich eher oder sehr unzufrieden mit ihrem aktuellen Guthaben und auch deutlich weniger Frauen (44 %) als Männer (57 %) sind damit zufrieden. Brandtmayer rät Frauen deshalb, „gesunden Egoismus“ zu leben: „Ein Partner ist keine Vorsorge.“
Um ihren Lebensstandard auch in der Pension halten zu können, erwarten darüber hinaus 58 % der Befragten, dass sie in der Pension weiterhin arbeiten werden müssen – 19 % rechnen demnach sogar damit, einer Vollzeitbeschäftigung nachgehen zu müssen.
Wie Vorsorge funktionieren kann
Trotz aller Appelle, sich den Kaufkraftverlust vor Augen zu führen, dominiert in Österreich nach wie vor das Sparbuch – vor allem Frauen nützen dieses Instrument zur Vorsorge.
Die für Vorsorge aufgewendeten Beträge sind „trotz aller Herausforderungen“ stabil oder steigen sogar leicht. Im Durchschnitt wurden in Österreich im Vorjahr 250 Euro pro Monat für private finanzielle Pensions- und Gesundheitsvorsorge gespart – drei Euro mehr als im Jahr 2023.
Dabei ist der Durchschnittsbetrag bei Männern von 317 auf 299 Euro gesunken, jener der Frauen aber von 170 auf 192 Euro deutlich gestiegen. Positiv ist, dass sich die Differenz zwischen Frauen und Männern reduziert hat.
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