(kunid) Die soziale Krankenversicherung konnten nach offiziellen Angaben des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungs-Träger letztes Jahr mit einem Gebarungsüberschuss von 81 Millionen Euro abschließen. Die Einnahmen beliefen sich auf 17.863 Millionen Euro, die Ausgaben dagegen „nur“ auf 17.782 Millionen Euro. Allerdings stiegen die Ausgaben in allen Bereichen an.
Wie aus dem „Handbuch der österreichischen Sozialversicherung – 2017“ des Hauptverbandes der Sozialversicherungs-Träger hervorgeht, hatte die soziale Krankenversicherung 2016 Einnahmen von 17.863 Millionen Euro, das sind 4,3 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Zum einen sind die Beitragseinnahmen um 3,3 Prozent gestiegen – unter anderem durch die Zunahme der Beschäftigten und damit der versicherten Beitragszahler.
Zum anderen haben sich auch die sonstigen Einnahmen zum Beispiel aus den Rezeptgebühren und Serviceentgelten sowie Ersätze für Leistungsaufwendungen um 9,5 Prozent erhöht. Allerdings sind auch die Ausgaben gestiegen. Zwar liegen die Ausgaben mit insgesamt 17.782 Millionen Euro unter der Summe der Einnahmen, dennoch mussten 2016 694 Millionen Euro mehr ausgegeben werden als noch in 2015, was einem Ausgabenzuwachs von 4,1 Prozent entspricht.
Die Ausgaben sind in allen Bereichen gestiegen.
Mit 16.807 Millionen Euro entfielen alleine 94,5 Prozent der Gesamtausgaben auf die Versicherungsleistungen, die die soziale Krankenversicherung zu zahlen hatte. Die Versicherungsleistungen verursachten damit 4,0 Prozent mehr Ausgaben als noch in 2015. Insgesamt gesehen sind die Ausgaben in jedem einzelnen Leistungsbereich angestiegen. Eine Zunahme gab es aber auch bei den Verwaltungskosten – und zwar um 4,3 Prozent auf 479 Millionen Euro.
Der größte Ausgabenposten mit 5.004 Millionen Euro war 2016 die Anstaltspflege – hier sind die Kosten für die den Ambulanzaufwand nicht miteingerechnet. Danach folgen die Ausgaben für ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen mit 4.259 Millionen Euro. Hierunter fallen beispielsweise die Aufwendungen für physiotherapeutische, psychotherapeutische und ergotherapeutische Behandlungen, ambulante Leistungen in Krankenanstalten sowie diagnostische Leistungen eines klinischen Psychologen.
Auf Platz drei und vier der Leistungsbereiche mit den meisten Aufwendungen liegen die Heilmittel mit 3.452 Millionen Euro und die Aufwendungen für Zahnbehandlungen und Zahnersatz mit 1.015 Millionen Euro. Die höchste Ausgabensteigerung gab es beim Rehabilitationsgeld. Die Aufwendungen dafür sind gegenüber 2015 um mehr als ein Viertel, nämlich um 27,2 Prozent, auf 316 Millionen Euro angestiegen. Danach folgen mit einer Steigerung im zweistelligen Bereich, nämlich um 11,4 Prozent auf 221 Millionen Euro, die Ausgaben für Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsförderung.
Leistungs- beziehungsweise Ausgabenbereiche | Ausgaben im Jahr 2016 – in Millionen Euro | Veränderung zum Vorjahr in Prozent |
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Datenquelle: „Handbuch der österreichischen Sozialversicherung – 2017“ des Hauptverbandes der Sozialversicherungs-Träger | ||
Ausgaben insgesamt | 17.782 | 4,1 % |
Anstaltspflege (ohne Ambulanzaufwand) | 5.004 | 2,7 % |
Ärztliche Hilfe und gleichgestellte Leistungen | 4.259 | 4,2 % |
Heilmittel | 3.452 | 2,9 % |
Zahnbehandlung, Zahnersatz | 1.015 | 6,0 % |
Krankengeld | 709 | 3,4 % |
Mutterschaftsleistungen | 682 | 5,4 % |
Gesundheitsfestigung und Krankheitsverhütung sowie medizinische Rehabilitation | 545 | 4,6 % |
Rehabilitationsgeld | 316 | 27,2 % |
Heilbehelfe, Hilfsmittel | 264 | 2,3 % |
Fahrtspesen, Transportkosten | 235 | 2,7 % |
Früherkennung von Krankheiten und Gesundheitsförderung | 221 | 11,4 % |
Sonstige Leistungen | 86 | 0,5 % |
Medizinische Hauskrankenpflege | 19 | 0,5 % |
Verwaltungs- und Verrechnungsaufwand | 479 | 4,3 % |
Sonstige Ausgaben | 496 | 7,2 % |
Versicherungsschutz für 99,9 Prozent der Einwohner
2016 waren etwa 8,815 Millionen Personen in der österreichischen sozialen Krankenversicherung versichert. Dabei handelte es sich konkret um 6,662 Millionen Beitragszahler, 1,953 Millionen beitragsfrei mitversicherte Angehörige und 200.000 durch die Krankenfürsorge-Anstalten geschützte Personen. Insgesamt sind mehr Personen durch die soziale Krankenversicherung geschützt, als in Österreich ihren Wohnsitz haben.
Das liegt nach Angaben des Hauptverbandes der Sozialversicherungs-Träger daran, dass auch Personen mit einem ausländischen Wohnsitz, die einen Krankenversicherungs-Schutz in Österreich durch eine Beschäftigung hierzulande erworben haben, versichert sind.
Insgesamt sind von der Wohnbevölkerung 8,7 Millionen Personen und damit 99,9 Prozent durch die soziale Krankenversicherung geschützt.
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