(kunid) 8,77 Millionen Menschen zählte Österreich zu Jahresbeginn, um 0,84 Prozent mehr als vor einem Jahr. Das teilt die Statistik Austria mit. Zugenommen hat aber auch der Anteil der Altersgruppe „75 plus“: Sie erreicht erstmals mehr als neun Prozent Bevölkerungsanteil.
Zur demografischen Entwicklung – einem nicht zuletzt für die Pensionssysteme wesentlichen Faktor – hat die Statistik Austria vor Kurzem neue Statistiken vorgelegt. Den vorläufigen Zahlen zufolge ist die Bevölkerung Österreichs per 1. Jänner 2017 im Jahresabstand um 0,84 Prozent auf 8.773.686 Personen gewachsen. Die Zunahme war somit in 2016 laut Statistik Austria „deutlich niedriger als im Jahr zuvor. 2015 gab es noch einen Zuwachs von 115.545 Personen beziehungsweise 1,35 Prozent mehr zu verzeichnen.
Abstand zwischen Männern und Frauen wird kleiner
Der Anteil der Männer an der Bevölkerung ist sozusagen „traditionell“ etwas kleiner als jener der Frauen. Anfang 2017 war der Abstand aber so gering wie in der bis 1981 zurückreichenden Zeitreihe der Statistik noch nicht: 49,15 Prozent sind Männer, 50,85 Prozent Frauen. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 beispielsweise stand es 48,34 zu 51,46 Prozent, und 1981 waren es 47,27 zu 52,73 Prozent.
Geht es nach der Staatsangehörigkeit, so waren heuer zu Jahresbeginn 84,7 Prozent oder 7.430.928 Personen österreichische Staatsbürger. Die Anzahl der österreichischen Staatsbürger ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen. 2008 hatte sie mit 7.478.310 Personen einen Höhepunkt erreicht, was damals einem Anteil von 90,01 Prozent an der Bevölkerung entsprach.
Im Umkehrschluss bedeutet dies angesichts des Bevölkerungswachstums, dass dieser Rückgang durch den Zugang von nicht-österreichischen Bürger abgefedert beziehungsweise „überkompensiert“ wird. Ihre Anzahl stieg von 1.267.674 Anfang 2016 auf 1.342.758 Personen bis zum 1. Jänner 2017.
Nicht-Österreicher gleichen Rückgang aus
Das ist kein auf das vergangene Jahr beschränkter Prozess: „Zu Beginn des 21. Jahrhunderts war Österreich insbesondere durch internationale Migration aus dem Ausland geprägt, was zu einem starken Bevölkerungsanstieg führte“, stellt die Statistik Austria dazu fest. Fast die Hälfte aller nicht-österreichischen Staatsangehörigen (48,8 Prozent) stammt Anfang 2017 laut Statistik aus anderen EU-Ländern. Absolut sind das 655.751 (plus 6,38 Prozent). Die Zahl der Nicht-Unionsbürger in Österreich erhöhte sich seit 2016 um 5,49 Prozent auf 687.007 Personen.
Besonders stark war 2016 zahlenmäßig der Zugang von Menschen aus Afghanistan, nämlich von 9.666 auf 45.284 Personen, aus Syrien – von 8.324 auf 41.637 Personen – und von Rumänien (von 9.146 auf 92.095 Personen). Relativ stark gestiegen ist die Anzahl der Bürger aus dem Iran, nämlich um 19,47 Prozent auf 13.903 Personen, und aus Bulgarien mit einem Plus von 11,29 Prozent auf 24.942 Menschen.
Die Deutschen finden sich ebenfalls unter den zehn am stärksten gewachsenen Nationalitäten in Österreich: Die Anzahl der Staatsbürger aus dem Nachbarland wuchs um 2,95 Prozent auf 181.660.
Altersgruppe „75 plus“ erstmals über neun Prozent
Auch nach Altersgruppen hat die Statistik Austria Österreich „sortiert“. Hier zeigt sich: Der Anteil der bis 19-Jährigen verharrt bei konstanten 19,6 Prozent. Er war erstmals von 2013 auf 2014 unter die 20-Prozent-Marke gefallen. 1981 gehörten ihr noch 28,9 Prozent dieser Altersgruppe der Bevölkerung an. Die 20- bis 64-Jährigen machen – ebenfalls wie schon 2015 und 2016 – 61,9 Prozent aus. Die 60er-Marke war bereits von 1987 auf 1988 überschritten worden und bewegt sich seither meist zwischen 61 und 62 Prozent. 2004 war mit 62,2 Prozent das bisherige Maximum erreicht.
Die Gruppe „65 und älter“ liegt seit rund vier Jahren bei über 18 Prozent. Der bisherige Höchstwert waren 18,5 Prozent im Jahr 2015. Er wurde nun auch 2017 wieder erreicht. Greift man gesondert die Gruppe der 75-Jährigen und Älteren heraus, so ist deren Anteil an der Bevölkerung erstmals auf über neun Prozent gestiegen (9,1 Prozent). Sie wächst besonders stark: Erst zu Jahresbeginn 2009 stand in der Statistik diesbezüglich zum ersten Mal ein Acht vor dem Komma.
Schlüsselt man die Altersgruppen jedoch nach Staatsangehörigkeit auf, so zeigt sich, dass die jüngeren Gruppen bei den Nicht-Österreichern teils deutlich stärker sind als bei den österreichischen Staatsangehörigen. Bei den Senioren ist es dementsprechend umgekehrt. Bei den Österreichern sind 19,2 Prozent bis 19 Jahre alt, 60,1 Prozent zwischen 20 bis 64 Jahre, 20,8 Prozent ab 65 Jahre und 10,5 Prozent ab 75 Jahre. Bei den Nicht-Österreichern sind dagegen 21,9 Prozent bis 19 Jahre alt, 71,9 Prozent 20 bis 64 Jahre, 6,2 Prozent ab 65 Jahre und 1,8 Prozent ab 75 Jahre.
Individuelle Konsequenzen
Was bedeutet nun ein steigendes Niveau in der Altersstruktur der Bürger für den Einzelnen? Im Endeffekt stehen immer weniger Bürger im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 64 Jahren immer mehr Älteren, die bereits im Pensionsalter sind, gegenüber. Das heißt, die in die Pensionskasse Einzahlenden werden immer weniger und die Pensionsbezieher dagegen immer mehr. Das kann sich letztendlich negativ auf die Pensionshöhe des Einzelnen auswirken.
Daher ist es für den Einzelnen wichtig, bereits selbst frühzeitig vorzusorgen, um eine mögliche Pensionslücke, also eine Differenz zwischen letztem Einkommen und staatlicher Pension, auszugleichen und somit sorgenfrei das Pensionsalter genießen zu können.
Bei der Frage, wie hoch diese Lücke im Einzelfall sein wird und welche finanziellen Absicherungslösungen für die jeweilige Situation sinnvoll sind, ist ein Versicherungsfachmann gerne behilflich.
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